MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Manipulation von Arbeitszeitvorschriften und Kontrollsystemen im internationalen Lkw-Verkehr hat besorgniserregende Ausmaße angenommen. Dies betrifft sowohl Fahrer als auch Arbeitgeber, insbesondere ausländische Speditionen, und führt zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für gesetzestreue Unternehmen.
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Die zunehmende Missachtung von Arbeitszeitvorschriften und die Manipulation von Kontrollsystemen im internationalen Lkw-Verkehr sind alarmierend. Verkehrspolizisten stoßen bei nächtlichen Kontrollen auf teils mafiöse Strukturen, die weit über Einzelfälle hinausgehen. Stefan Pfeiffer, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion Feucht, weist darauf hin, dass nicht nur einzelne Fahrer, sondern auch deren Arbeitgeber, insbesondere ausländische Speditionen, hinter diesen Manipulationen stehen.
Die Problematik beginnt oft bei Fahrern ohne gültige Fahr- oder Arbeitserlaubnis und reicht bis zu gefälschten Dokumenten und technischen Eingriffen an den Lkw. Hierbei werden Teile bewusst abgeschaltet, was zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für gesetzeskonforme Unternehmen führt. Frank Huster vom Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) betont die Dringlichkeit, diese Praktiken zu unterbinden.
Besonders problematisch sind Manipulationen an digitalen Kontrollgeräten, bei denen beispielsweise die Fahrerkarte mehrfach genutzt wird, um Lenkzeiten zu verschleiern. Ein weiteres Problem ist der Missbrauch der Abgasreinigung durch sogenannte AdBlue-Emulatoren, die falsche Temperaturdaten liefern und somit die Schadstoffemissionen nicht korrekt regulieren. Dies ermöglicht es Unternehmen, Wartungskosten in erheblichem Umfang zu umgehen.
Europäische Verkehrspolizeiverbände wie Roadpol sehen sich dieser Problematik ebenfalls gegenüber und organisieren grenzüberschreitende Kontrollen. Die hohe Beanstandungsquote bei diesen Kontrollen dokumentiert die Verbreitung der Verstöße. Ein besonders erschreckender Fall zeigt einen jungen Fahrer, der im Auftrag seiner Firma aus einem Nicht-EU-Staat fast drei Monate ohne eine einzige Ruhepause unterwegs war.
Die Herausforderungen, die durch diese Manipulationen entstehen, sind vielfältig. Neben den direkten Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit gesetzestreuer Unternehmen gibt es auch erhebliche Sicherheitsrisiken. Fahrzeuge, die nicht ordnungsgemäß gewartet werden, stellen eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar. Zudem untergraben solche Praktiken das Vertrauen in die Branche und erschweren es ehrlichen Unternehmen, sich am Markt zu behaupten.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind verstärkte Kontrollen und eine bessere Zusammenarbeit zwischen den europäischen Verkehrspolizeibehörden notwendig. Auch die Einführung strengerer Strafen für Verstöße könnte dazu beitragen, die Verbreitung solcher Praktiken einzudämmen. Langfristig ist es jedoch entscheidend, dass die Branche selbst Verantwortung übernimmt und sich für faire und sichere Arbeitsbedingungen einsetzt.
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