KOPENHAGEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das dänische Logistikunternehmen A.P. Møller-Maersk hat Bedenken geäußert, dass das geplante Emissionshandelssystem der International Maritime Organization (IMO) für die Schifffahrt zu Fehlanreizen führen könnte.
Das dänische Logistikunternehmen A.P. Møller-Maersk hat Bedenken geäußert, dass das geplante Emissionshandelssystem der International Maritime Organization (IMO) für die Schifffahrt zu Fehlanreizen führen könnte. Maersk befürchtet, dass die derzeit diskutierten Vorschläge die Nutzung von fossilem Flüssigerdgas (LNG) in der Schifffahrt faktisch belohnen könnten, was Investitionen in klimafreundlichere Alternativen wie grünes Methanol untergraben würde.
In einer internen Präsentation, die Branchenexperten vorliegt, wird darauf hingewiesen, dass LNG unter dem aktuellen Vorschlag des Emissionshandelssystems die wirtschaftlich günstigste Option bleiben könnte. Der Mechanismus sieht vor, dass Schiffe, die auf LNG setzen, bis zu 48 % weniger Emissionszertifikate benötigen als solche, die mit Schweröl betrieben werden, obwohl LNG im Durchschnitt nur 19 % weniger Treibhausgase verursacht.
Diese geplanten Maßnahmen sind Gegenstand intensiver Diskussionen innerhalb der Branche. Länder wie China und Brasilien, die große Reedereien oder Exportinteressen haben, unterstützen das flexible Modell. Im Gegensatz dazu fordern pazifische Inselstaaten, die stark vom Klimawandel betroffen sind, eine pauschale CO₂-Abgabe von bis zu 100 US-Dollar pro Tonne. Auch die EU und Japan erwägen eine Mischform aus Handelssystem und Abgabe.
Maersk hat bereits erheblich in emissionsfreie Antriebe investiert, darunter Schiffe mit Methanolantrieb, und ein eigenes Startup für grüne Kraftstoffe gegründet. Das Unternehmen warnt davor, dass der derzeit favorisierte Ansatz nicht ausreichend zwischen fossilem und nachhaltigem LNG unterscheidet und somit Fehlanreize schafft. Statt Klimaschutz würden kurzfristige Kostenvorteile honoriert.
Ein Vorschlag von Maersk sieht eine Kombination aus Abgabe und Handel vor, bei der die zu erwerbenden Emissionsgutschriften proportional zu den Gesamtemissionen eines Schiffs bemessen werden – und nicht nur relativ zum gewählten Brennstoff. Tristan Smith, Schifffahrtsforscher am University College London, bestätigt die Sorge über eine mögliche „perverse Incentivierung“, bei der LNG zur „Bezahl-zum-Verschmutzen“-Lösung werden könnte.
Die IMO plant, im kommenden Monat die Weichen für die erste globale CO₂-Bepreisung eines gesamten Industriesektors zu stellen. Ein Beschluss, dessen Tragweite nicht nur die Kostenstruktur der globalen Seelogistik, sondern auch die klima- und handelspolitische Agenda über Jahre hinweg prägen dürfte.
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