MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Nachthimmel bietet derzeit ein besonderes Spektakel: Der Meteorstrom der Lyriden erreicht seinen Höhepunkt. Diese jährliche Himmelserscheinung zieht Astronomiebegeisterte weltweit in ihren Bann.
Der Meteorstrom der Lyriden, benannt nach dem Sternbild Lyra, bietet jedes Jahr im April ein faszinierendes Schauspiel am Nachthimmel. Der Radiant, der Punkt, aus dem die Meteore zu kommen scheinen, liegt in der Nähe des hellen Sterns Wega, der zu den leuchtstärksten Sternen am Himmel zählt. Mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 0,03 mag ist Wega ein markanter Orientierungspunkt für Sternengucker.
Der Höhepunkt der Lyriden fällt auf den 22. April, an dem die meisten Sternschnuppen zu sehen sind. Im Durchschnitt können bis zu 18 Meteore pro Stunde beobachtet werden, wobei diese Zahl spontan ansteigen kann. Im Vergleich dazu erreichen die Perseiden im August eine ZHR von 110. In diesem Jahr könnte der Halbmond die Sicht auf die Lyriden jedoch etwas beeinträchtigen, da sein Licht die schwächeren Meteore überstrahlen könnte.
Der Ursprung der Lyriden liegt im Kometen C/1861 G1 (Thatcher), dessen Umlaufbahn um die Sonne etwa 423 Jahre dauert. Dieser Komet hinterlässt auf seiner Bahn Partikel, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre als Sternschnuppen sichtbar werden. Ein ähnliches Phänomen ist bei den Perseiden zu beobachten, die durch den Kometen 109P/Swift-Tuttle verursacht werden.
Die Beobachtung von Meteorströmen ist nicht nur ein ästhetisches Erlebnis, sondern bietet auch wissenschaftliche Erkenntnisse über die Zusammensetzung und das Verhalten von Kometen. Die Lyriden sind ein Beispiel dafür, wie kosmische Ereignisse unser Verständnis des Sonnensystems erweitern können.
Für Astronomie-Enthusiasten ist die Beobachtung der Lyriden eine Gelegenheit, die Schönheit und Komplexität des Universums zu erleben. Trotz der möglichen Beeinträchtigung durch den Mond lohnt es sich, einen Blick in den Nachthimmel zu werfen und die flüchtigen Lichtspuren zu verfolgen.
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