MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Angesichts der schwächelnden Nachfrage aus China haben Luxusmarken wie Burberry und LVMH ihre Strategien überdacht und setzen verstärkt auf erschwinglichere Accessoires, um westliche Kunden zu gewinnen.
Die Luxusbranche steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Der Rückgang der chinesischen Nachfrage hat die großen Luxuskonzerne gezwungen, ihre Strategien zu überdenken. Marken wie Burberry und LVMH haben erkannt, dass sie sich stärker auf westliche Märkte konzentrieren müssen, um den Umsatzrückgang auszugleichen. Eine Schlüsselstrategie dabei ist die Einführung erschwinglicherer Accessoires, die eine breitere Käuferschicht ansprechen sollen.
Burberry hat sich in den letzten Jahren auf hochpreisige Mode konzentriert, doch nun erlebt das berühmte Schal-Sortiment eine Renaissance. Diese Schals bieten einen vergleichsweise günstigen Einstieg in die Marke und sollen neue Kundengruppen anziehen. Während die ikonischen Trenchcoats oft über 2.000 Euro kosten, sind Schals für 500 Euro eine attraktive Alternative.
Auch andere Luxusmarken verfolgen ähnliche Ansätze. La Prairie, eine Luxusmarke des Hamburger Kosmetikkonzerns Beiersdorf, bietet neuerdings Parfum-Nebelsprays für 170 Euro an. Diese Produkte sind ein Bruchteil des Preises für eine Creme und sollen preissensiblere Kunden ansprechen. LVMH, der weltweit größte Luxuskonzern, fokussiert sich stärker auf kleinere Lederwaren und Parfüms, um jüngere Kunden zu gewinnen.
Die Anpassung der Strategien zeigt bereits erste Erfolge. Burberry konnte seine Umsätze steigern, was sich positiv auf den Aktienkurs auswirkte. Die Burberry-Aktie legte innerhalb einer Woche um 20 % zu, da die Umsätze besser ausfielen als erwartet. Auch der Schweizer Uhrenkonzern Richemont überraschte mit starken Zahlen und Analysten sehen hier weiteres Erholungspotenzial.
Dennoch bleibt die Lage für einige Luxusgiganten herausfordernd. LVMH verzeichnete zwar ein leichtes Umsatzwachstum von 1 %, musste jedoch einen Gewinnrückgang von 36 % hinnehmen. Steigende Lohn-, Material- und Währungskosten führten dazu, dass sich die Margen verschlechterten. Besonders deutlich wurde dies am Rückgang der Champagner-Verkäufe, was darauf hindeutet, dass auch wohlhabendere Kunden bewusster konsumieren.
Die Börsen reagieren bislang zurückhaltend auf die neuen Entwicklungen. Die LVMH-Aktie fiel nach den Quartalszahlen um über 3 %, da die Erwartungen an höhere Gewinne nicht erfüllt wurden. Dennoch zeigt der Strategiewechsel, dass die Luxusmarken auf dem richtigen Weg sind, um die Herausforderungen der aktuellen Marktlage zu meistern.
Experten sind optimistisch, dass sich der Luxussektor wieder stabilisieren könnte. Nach Monaten in der Krise scheint die Branche wieder im Aufwärtstrend zu sein. Die Anpassung der Strategien und der Fokus auf erschwinglichere Produkte könnten langfristig zu einer breiteren Kundenbasis und stabileren Umsätzen führen.
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