LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Britische Privatschulen stehen vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits versuchen sie, durch luxuriöse Einrichtungen wohlhabende Eltern anzulocken, andererseits droht eine geplante Mehrwertsteuer von 20 Prozent auf Schulgebühren, die Bildungslandschaft zu verändern.
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Die britischen Privatschulen sind in einem intensiven Wettbewerb um die besten Einrichtungen verstrickt, um wohlhabende Familien anzuziehen. Ein Beispiel dafür ist das Ratcliffe College in Leicestershire, das seinen Musikschülern exklusiv Steinway-Konzertflügel zur Verfügung stellt. Diese prestigeträchtigen Instrumente, deren Preise bei etwa 10.000 Pfund beginnen, sind Teil eines Trends, der als “All-Steinway Schools” bekannt ist und im unabhängigen Bildungssektor immer beliebter wird.
Doch während Schulen in luxuriöse Einrichtungen investieren, steht der Sektor vor einer neuen Herausforderung: Die britische Labour-Regierung plant, ab Januar eine Mehrwertsteuer von 20 Prozent auf Schulgebühren einzuführen. Kritiker befürchten, dass dies Bildung für viele Familien unerschwinglich machen könnte. Die Regierung argumentiert jedoch, dass die Steuer eine Reaktion auf die kontinuierlich steigenden Gebühren sei, die seit 2003 um durchschnittlich 55 Prozent gestiegen sind.
Der Wettbewerb um erstklassige Einrichtungen wie Sportstätten und Theateranlagen ist ein weiteres Beispiel für den Luxuswettlauf. Schulen wie das Bradfield College in Berkshire und die Bedales School in Hampshire bieten beeindruckende Theateranlagen, während die Millfield School in Somerset mit modernen Poloanlagen glänzt. Eton College hat in Sporteinrichtungen investiert, darunter eine Ruderanlage aus den Olympischen Spielen 2012.
Einige Stimmen innerhalb des Sektors, wie Hugh Dickinson von Concept Education, hinterfragen jedoch, ob dieser Luxuswettlauf zu weit gegangen ist. Dickinson betont, dass der Wettbewerb um immer bessere Einrichtungen die Gebührenanstiege zwar befeuert hat, jedoch auch andere Faktoren wie strenge Regulierungen und die hohe Lehreranzahl eine Rolle spielen.
Philip Britton von der Bolton School sieht in den infrastrukturellen Investitionen eher die Ausnahme als die Regel. Vielmehr seien es gestiegene Personalkosten und höhere Ansprüche an die Betreuung, die zu den teuren Gebühren beitragen. Der Slogan seiner Schule bleibt schlicht: “Bezahlbar und lohnenswert.”
Lord Ralph Lucas, ein konservativer Peer, sieht in der neuen Mehrwertsteuer die Chance für den Sektor zur Selbstreflexion. Einst konnten auch Ärzte und Abgeordnete ihre Kinder bedenkenlos auf Privatschulen schicken, doch dies ist heute kaum noch möglich. Die Steuer könnte den Sektor dazu zwingen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und bezahlbare Alternativen zu schaffen.
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