PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der französische Kosmetikriese L’Oréal hat im ersten Quartal 2023 mit einem beeindruckenden Umsatzwachstum überrascht, das die Erwartungen der Analysten übertraf. Besonders das Luxussegment trug maßgeblich zu diesem Erfolg bei, während der nordamerikanische Markt mit Herausforderungen zu kämpfen hatte.
L’Oréal, ein führender Akteur im globalen Kosmetikmarkt, hat im ersten Quartal 2023 ein Umsatzwachstum von 4,4 Prozent auf 11,73 Milliarden Euro verzeichnet. Diese Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich, die nur mit einem minimalen Anstieg gerechnet hatten. Besonders bemerkenswert war das Wachstum im Luxussegment, das zweistellige Zuwächse bei Düften wie Libre von Yves Saint Laurent und Born in Roma von Valentino verzeichnete.
Der Aktienkurs von L’Oréal profitierte von diesen positiven Nachrichten und stieg nach dem langen Osterwochenende um 1,6 Prozent. Analysten wie Wassachon Udomsilpa von RBC sehen in dem starken Wachstum des Luxussegments einen Grund zur Erleichterung bei Investoren. Auch die Einführung eines neuen Beauty-Anreizprogramms wird als vielversprechend für den weiteren Jahresverlauf gewertet.
Ein interessanter Aspekt des Umsatzwachstums ist die Rolle von Vorab-Auslieferungen im Zuge einer IT-Systemumstellung in China, die laut David Hayes vom Analysehaus Jefferies zu den unerwartet starken Zahlen beigetragen haben. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da sie in einem Umfeld stattfand, in dem Wettbewerber wie LVMH mit ihren Berichten für Unruhe gesorgt hatten.
Während der nordamerikanische Markt Rückgänge hinnehmen musste, zeigte sich Nordasien mit einem fast siebenprozentigen Umsatzplus als besonders dynamisch. L’Oréal-Chef Nicolas Hieronimus sprach von gemischten Überraschungen in einem volatilen Marktumfeld, wobei China besser und Nordamerika schwieriger als erwartet abschnitten. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Europa der größte Wachstumstreiber für das Unternehmen.
Obwohl die Jahresziele unverändert blieben, äußerte Hieronimus die Erwartung, dass der Schönheitsmarkt 2023 eher am unteren Ende der prognostizierten Wachstumsspanne von 4,0 bis 4,5 Prozent liegen könnte. Um auf drohende Zölle zu reagieren, hat L’Oréal in den USA Vorräte aufgebaut und erwägt Preissteigerungen, um die Auswirkungen auf Luxusprodukte abzufedern.
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