MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung eines neuen Rootkits, das die Linux-Architektur io_uring ausnutzt, hat die Sicherheitsgemeinschaft alarmiert. Diese Entwicklung zeigt, wie Angreifer traditionelle Sicherheitsmechanismen umgehen können.
Die jüngste Entdeckung eines Proof-of-Concept-Rootkits namens Curing, das die Linux-Architektur io_uring nutzt, hat in der Sicherheitsbranche für Aufsehen gesorgt. Diese Technologie, die erstmals im März 2019 mit der Linux-Kernel-Version 5.1 eingeführt wurde, ermöglicht es Anwendungen, asynchrone I/O-Operationen durchzuführen, ohne auf traditionelle Systemaufrufe zurückzugreifen. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für Sicherheitslösungen dar, die auf der Überwachung von Systemaufrufen basieren.
io_uring verwendet zwei ringförmige Puffer, die sogenannte Submission Queue (SQ) und Completion Queue (CQ), um die Einreichung und den Abschluss von I/O-Anfragen zwischen Kernel und Anwendung zu verfolgen. Diese Architektur bietet eine hohe Effizienz und Flexibilität, birgt jedoch auch Risiken, da sie von Angreifern genutzt werden kann, um unbemerkt schädliche Aktivitäten durchzuführen.
Das von ARMO entwickelte Rootkit nutzt io_uring, um eine Kommunikation zwischen einem Command-and-Control-Server und einem infizierten Host herzustellen. Dabei werden keine herkömmlichen Systemaufrufe verwendet, was es Sicherheitslösungen wie Falco und Tetragon erschwert, solche Aktivitäten zu erkennen. Diese Tools verlassen sich stark auf das Hooking von Systemaufrufen, was sie anfällig für diese Art von Angriffen macht.
Die Sicherheitsbedenken rund um io_uring sind nicht neu. Bereits im Juni 2023 hatte Google angekündigt, die Nutzung dieser Linux-Schnittstelle in Android, ChromeOS und seinen Produktionsservern einzuschränken, da sie als starkes Ausnutzungspotenzial gilt. Diese Entscheidung unterstreicht die Notwendigkeit, Sicherheitsmechanismen zu überdenken und anzupassen.
Einige Anbieter, wie CrowdStrike, haben bereits reagiert und Updates bereitgestellt, um die Erkennung von io_uring-basierten Operationen zu verbessern. Microsoft Defender für Endpoint auf Linux hingegen weist weiterhin Schwächen auf, da es nicht in der Lage ist, verschiedene Bedrohungen zu erkennen, unabhängig davon, ob io_uring verwendet wird oder nicht.
Die Herausforderung besteht darin, sowohl die Sichtbarkeit von Systemaufrufen zu gewährleisten als auch Zugriff auf Kernelstrukturen und ausreichenden Kontext zu erhalten, um Bedrohungen effektiv zu erkennen. Dies erfordert eine Weiterentwicklung der Sicherheitslösungen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden und die Sicherheit von Linux-Systemen zu gewährleisten.
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