Leonardo betont europäische Herkunft des M-346 Jet-Trainers

ROM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten von Spekulationen über die Herkunft des M-346 Jet-Trainers von Leonardo, betont das italienische Unternehmen die europäische Entwicklung des Flugzeugs.

Die jüngsten Berichte britischer Boulevardzeitungen, die den M-346 Jet-Trainer von Leonardo als russisch inspiriert bezeichnen, haben in der Luftfahrtbranche für Aufsehen gesorgt. Diese Behauptungen kamen auf, nachdem das Flugzeug als möglicher Ersatz für die alternden BAE Hawk T1 Jets der Red Arrows in Betracht gezogen wurde. Leonardo, ein führendes Unternehmen in der europäischen Luftfahrtindustrie, hat diese Vorwürfe entschieden zurückgewiesen und die europäische Herkunft des M-346 betont.

Die Zusammenarbeit zwischen Leonardo und dem russischen Unternehmen Yakovlev begann 1993 und dauerte bis zum Jahr 2000. Während dieser Zeit arbeiteten beide Firmen an einem gemeinsamen Jet-Trainer-Projekt. Nach der Auflösung der Partnerschaft entwickelten beide Unternehmen ihre eigenen Modelle: Leonardo den M-346 und Yakovlev den Yak-130. Trotz der anfänglichen Zusammenarbeit betont Leonardo, dass der M-346 vollständig in Europa entwickelt wurde und den höchsten NATO-Standards entspricht.

Die Kontroverse wurde durch einen Artikel in der britischen Zeitung The Sun angeheizt, der den M-346 als „russisch designt“ bezeichnete. Diese Darstellung wurde von Leonardo vehement zurückgewiesen. Das Unternehmen erklärte, dass die technischen Systeme, die Antriebstechnologie und die Flugsteuerung des M-346 völlig eigenständig und unabhängig von russischen Einflüssen entwickelt wurden.

Ein weiterer Aspekt der Diskussion ist die politische Dimension. Der britische Premierminister Keir Starmer wurde aufgefordert, sicherzustellen, dass die nächste Generation der Red Arrows nicht von russischen Designs beeinflusst wird. Starmer versicherte, dass es keine russische Beteiligung an der Entwicklung der neuen Jets geben werde.

Die technische Entwicklung des M-346 zeigt, wie wichtig es ist, in der Luftfahrtindustrie auf internationale Standards zu setzen. Leonardo hebt hervor, dass der Jet-Trainer nicht nur in Italien, sondern auch in anderen europäischen Ländern sowie im Vereinigten Königreich zur Pilotenausbildung eingesetzt wird. Dies unterstreicht die Bedeutung des M-346 als europäisches Produkt.

Die Entscheidung von Yakovlev, nach der Trennung von Leonardo eine Kopie des Honeywell-Motors in der Ukraine zu produzieren, zeigt die Komplexität internationaler Kooperationen in der Luftfahrtindustrie. Trotz äußerlicher Ähnlichkeiten zwischen dem M-346 und dem Yak-130 sind die inneren Systeme und Technologien grundlegend unterschiedlich, was die Unabhängigkeit der europäischen Luftfahrttechnologie unterstreicht.

Insgesamt verdeutlicht die Debatte um den M-346 die Herausforderungen und Chancen, die sich aus internationalen Kooperationen in der Luftfahrt ergeben. Die europäische Luftfahrtindustrie bleibt bestrebt, ihre technologischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und gleichzeitig die höchsten internationalen Standards zu wahren.

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