MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Immobilienkonzern LEG signalisiert eine Erholung nach schwierigen Jahren und kündigt eine Dividende an. Doch bleibt die Frage, ob diese Erholung nachhaltig ist.
Der Immobilienkonzern LEG hat nach einer Phase der Unsicherheit positive Signale an die Finanzmärkte gesendet. Nach Jahren der Abwertung und finanziellen Herausforderungen sieht sich das Unternehmen nun auf einem stabileren Kurs. Besonders bemerkenswert ist die Ankündigung einer Dividende von 2,70 Euro pro Aktie, was auf eine gewisse Zuversicht in die zukünftige Entwicklung hindeutet.
Im operativen Geschäft zeigt sich ebenfalls eine Erholung. Der zentrale Ertragswert AFFO (Adjusted Funds from Operations), der auch Ausgaben für Instandhaltung und Modernisierung berücksichtigt, wird für 2025 auf eine Bandbreite von 205 bis 225 Millionen Euro geschätzt. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 lag dieser Wert noch bei 200 Millionen Euro. Diese Entwicklung deutet auf eine vorsichtige Optimierung der Geschäftstätigkeiten hin.
Die Immobilienwerte von LEG haben sich nach mehreren Jahren der Abwertung erstmals leicht stabilisiert. Im zweiten Halbjahr 2024 konnte der Wert des Immobilienportfolios um 0,4 Prozent gesteigert werden, was ein symbolisch wichtiges Plus darstellt. CEO Lars von Lackum äußerte sich verhalten optimistisch und erwartet für 2025 eine weitere Stabilisierung der Immobilienwerte.
Die Branche steht jedoch weiterhin unter Druck, insbesondere durch politische Unsicherheiten und steigende Anleiherenditen sowie Bauzinsen. Diese Faktoren könnten den zarten Aufschwung schnell ins Wanken bringen, falls sich der Trend fortsetzt. Die Ankündigung eines neuen Sondervermögens für den Wohnungsbau hat ebenfalls Unsicherheit ausgelöst.
Um die Bilanz zu stabilisieren, hat LEG in den vergangenen Jahren Teile seines Portfolios veräußert. Im Jahr 2024 wurden 2.500 Wohneinheiten verkauft, wobei die Verkaufserlöse über dem Buchwert der Immobilien lagen. Für 2025 plant das Unternehmen den Verkauf weiterer 3.000 Einheiten, während gleichzeitig auch wieder über Zukäufe nachgedacht wird.
Der Schuldenabbau bleibt eine zentrale Herausforderung für LEG. Der Loan-to-Value (LTV) lag zum 31. Dezember 2024 bei 47,9 Prozent. Obwohl dieser Wert gegenüber den Vorquartalen leicht gesenkt wurde, ist das mittelfristige Ziel von 45 Prozent noch nicht erreicht. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Mietwohnungen stützt jedoch das Geschäft, da LEG die durchschnittlichen Mieten um 3,4 Prozent anheben konnte.
Nach einem dramatischen Verlust von über 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2023 gelang LEG im vergangenen Jahr die Kehrtwende mit einem Gewinn von 68,9 Millionen Euro. Dieser Erfolg ist hauptsächlich auf die Stabilisierung der Immobilienwerte und die strategischen Veräußerungen zurückzuführen.
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