MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein massives Datenleck hat die internen Chatprotokolle der berüchtigten Ransomware-Gruppe Black Basta offengelegt. Diese Enthüllung bietet einen tiefen Einblick in die Struktur und Operationen der Gruppe, die mit Russland in Verbindung gebracht wird.

Die jüngste Veröffentlichung von über 200.000 Nachrichten, die angeblich von der Black Basta Ransomware-Gruppe stammen, hat die Cyberwelt erschüttert. Diese Chatprotokolle, die von einem anonymen Leaker mit dem Pseudonym „ExploitWhispers“ auf Telegram geteilt wurden, decken einen Zeitraum von einem Jahr ab und bieten einen beispiellosen Einblick in die internen Abläufe der Gruppe. Die Veröffentlichung erfolgte inmitten von Berichten über interne Konflikte innerhalb der Gruppe, nachdem einige Mitglieder es versäumt hatten, funktionierende Entschlüsselungstools an ihre Opfer zu liefern, obwohl diese das geforderte Lösegeld gezahlt hatten.

Black Basta, eine russischsprachige Ransomware-Gruppe, wurde von der US-Regierung mit Hunderten von Angriffen auf kritische Infrastrukturen und globale Unternehmen in Verbindung gebracht. Zu den bekannten Opfern gehören die US-amerikanische Gesundheitsorganisation Ascension, das britische Versorgungsunternehmen Southern Water und der britische Outsourcing-Riese Capita. Die geleakten Chatprotokolle enthüllen nicht nur bekannte, sondern auch bisher unbekannte Ziele der Gruppe.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Leaks ist die Identifizierung von Schlüsselmitgliedern der Gruppe. Dazu gehören „YY“, der Hauptadministrator von Black Basta, „Lapa“, ein weiterer führender Kopf der Gruppe, „Cortes“, ein Hacker, der mit dem Qakbot-Botnetz in Verbindung steht, und „Trump“, auch bekannt als „AA“ und „GG“. Letzterer wird von Forschern als Oleg Nefedovaka identifiziert, der als Hauptverantwortlicher der Gruppe gilt und zuvor mit der inzwischen aufgelösten Conti-Ransomware-Gruppe in Verbindung gebracht wurde.

Die Chatprotokolle offenbaren auch die Methoden der Gruppe, darunter die Nutzung von Sicherheitslücken in Unternehmensnetzwerkgeräten wie Routern und Firewalls. Die Hacker prahlten mit ihrer Fähigkeit, Schwachstellen in Citrix-Remote-Access-Produkten auszunutzen, um in Unternehmensnetzwerke einzudringen. Weitere Ziele waren Software von Ivanti, Palo Alto Networks und Fortinet.

Ein weiteres interessantes Detail ist die Diskussion innerhalb der Gruppe über die Möglichkeit, von russischen Behörden untersucht zu werden, insbesondere nachdem sie russische Banken ins Visier genommen hatten. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, da Russland lange Zeit als sicherer Hafen für Ransomware-Gruppen galt. Die Mitglieder äußerten auch Bedenken hinsichtlich möglicher Maßnahmen der US-Regierung, insbesondere nach dem Angriff auf Ascension, der die Aufmerksamkeit von FBI und CISA auf sich zog.

Die Leaks werfen ein neues Licht auf die Dynamik innerhalb der Gruppe und die geopolitischen Spannungen, die ihre Operationen beeinflussen. Während die Gruppe weiterhin eine Bedrohung für globale Unternehmen darstellt, zeigt die Veröffentlichung der Chatprotokolle, dass interne Konflikte und externe Druckmittel ihre Aktivitäten erheblich beeinträchtigen könnten.

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Leck von Black Basta Chatprotokollen enthüllt interne Konflikte und Opfer
Leck von Black Basta Chatprotokollen enthüllt interne Konflikte und Opfer (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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