LOS ANGELES / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Oscars 2025 standen ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Conan O’Brien, der Gastgeber der Veranstaltung, nutzte seine Eröffnungsrede, um auf die zunehmende Rolle von KI in der Filmindustrie hinzuweisen.
Die Oscars 2025 boten nicht nur glamouröse Auftritte und emotionale Dankesreden, sondern auch eine Plattform für die Diskussion über die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Filmindustrie. Conan O’Brien, der als Gastgeber der Veranstaltung fungierte, eröffnete die Show mit einem humorvollen, aber nachdenklichen Kommentar zur Verwendung von KI in der Filmproduktion. Er betonte, dass die Show ohne den Einsatz von KI produziert wurde, was als subtile Anspielung auf den Film ‘The Brutalist’ verstanden wurde, der trotz Kontroversen um den Einsatz von KI drei Oscars gewann.
‘The Brutalist’ sorgte im Vorfeld der Oscars für Aufsehen, da bekannt wurde, dass der Film Respeecher, eine KI-gestützte Sprachgenerierungssoftware, nutzte, um die ungarischen Dialoge der Schauspieler Adrien Brody und Felicity Jones zu verfeinern. Diese Offenbarung löste eine hitzige Debatte darüber aus, ob der Einsatz von KI in Filmen die Authentizität der Schauspielkunst beeinträchtigt und ob solche Filme von der Preisverleihung ausgeschlossen werden sollten.
Brady Corbet, der Regisseur von ‘The Brutalist’, verteidigte den Einsatz von KI und erklärte, dass die Technologie lediglich zur Verbesserung der sprachlichen Genauigkeit eingesetzt wurde und nicht, um die schauspielerische Leistung zu verändern. Diese Erklärung konnte jedoch nicht alle Kritiker besänftigen, die befürchten, dass KI langfristig menschliche Arbeitsplätze in der Filmindustrie gefährden könnte.
Ein weiterer Film, ‘Emilia Pérez’, der ebenfalls mehrere Oscars gewann, geriet ebenfalls in die Kritik, da er Respeecher nutzte, um die stimmliche Bandbreite der Schauspielerin Karla Sofía Gascón zu erweitern. Cyril Holtz, der Re-Recording-Mixer des Films, erklärte in einem Interview, dass die Software verwendet wurde, um Gascóns Gesang mit der Stimme der französischen Sängerin Camille zu verschmelzen.
Die Diskussion um den Einsatz von KI in Hollywood ist nicht neu. Bereits 2023 war die Technologie ein zentrales Thema bei den Streiks der Screen Actors Guild und der Writers Guild of America, die sich gegen die großen Produktionsstudios richteten. Die Gewerkschaften befürchteten, dass KI-Technologien Arbeitsplätze gefährden könnten, und forderten klare Regelungen für deren Einsatz.
Angesichts der zunehmenden Bedeutung von KI in der Filmproduktion hat die Motion Picture Academy eine Option eingeführt, die es Filmemachern ermöglicht, den Einsatz von KI in ihren Produktionen offenzulegen. Nach den Kontroversen um ‘The Brutalist’ wird nun diskutiert, ob diese Offenlegungspflicht verpflichtend werden sollte, um Transparenz und Fairness bei der Preisverleihung zu gewährleisten.
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