MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kreativbranche nimmt weiter Fahrt auf. Immer mehr Künstler und Autoren äußern Bedenken, dass ihre Werke ohne Zustimmung als Trainingsdaten für KI-Modelle verwendet werden könnten.
Die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Kreativbranche hat eine Debatte über den Schutz geistigen Eigentums entfacht. Tony Gilroy, der Schöpfer der Serie ‘Andor’, hat kürzlich beschlossen, die Drehbücher der Serie nicht zu veröffentlichen, um zu verhindern, dass sie als Trainingsdaten für KI-Systeme genutzt werden. Diese Entscheidung spiegelt die wachsenden Sorgen vieler Künstler wider, dass ihre Werke ohne Erlaubnis zur Entwicklung von KI-Tools verwendet werden könnten, die sie letztlich ersetzen.
Gilroys Entscheidung fällt in eine Zeit, in der große Studios wie Disney und Lionsgate verstärkt auf KI setzen. Disney hat sogar ein internes Team gegründet, um die KI- und Mixed-Reality-Bemühungen des Unternehmens zu koordinieren. Diese Entwicklungen stehen im Kontrast zu den Bedenken von Kreativen, die befürchten, dass KI ihre Arbeit überflüssig machen könnte.
Die Sorge um den Missbrauch von kreativen Inhalten durch KI-Modelle hat bereits zu rechtlichen Schritten geführt. So hat die New York Times OpenAI wegen Urheberrechtsverletzung verklagt, und auch eine Gruppe von Autoren, darunter George R.R. Martin, hat rechtliche Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet. Diese Klagen werfen die Frage auf, ob das Training von KI-Modellen mit urheberrechtlich geschütztem Material als ‘Fair Use’ betrachtet werden kann.
Die Diskussion um KI und Urheberrecht hat auch die Hollywood-Gewerkschaften WGA und SAG-AFTRA dazu veranlasst, Schutzmaßnahmen gegen KI-geschriebene Drehbücher und digitale Replikate von Schauspielern zu fordern. Diese Forderungen wurden in den jüngsten Tarifverträgen berücksichtigt, doch die Verträge laufen bald aus, und es wird erwartet, dass die Verhandlungen über diese Themen fortgesetzt werden.
Während einige Unternehmen die Vorteile von KI betonen, um bessere Geschichten zu erzählen, bleibt die Frage, wie der Schutz kreativer Werke in einer zunehmend digitalisierten Welt gewährleistet werden kann. Die Balance zwischen technologischem Fortschritt und dem Schutz geistigen Eigentums bleibt eine Herausforderung, die sowohl rechtliche als auch ethische Überlegungen erfordert.
Die Zukunft der Kreativbranche in einer von KI geprägten Welt bleibt ungewiss. Es wird entscheidend sein, wie Regulierungsbehörden, Unternehmen und Künstler zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass technologische Innovationen nicht auf Kosten der Kreativität und des geistigen Eigentums gehen.
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