Künstliche Intelligenz im Handel: Herausforderungen für kleinere Unternehmen

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Handel stellt insbesondere für kleinere Unternehmen eine erhebliche Herausforderung dar. Während größere Unternehmen bereits signifikante Fortschritte bei der Implementierung von KI-Technologien verzeichnen, kämpfen kleinere Betriebe mit strukturellen und finanziellen Hürden.

Die aktuelle Studie des Handelsverbands Deutschland (HDE) in Zusammenarbeit mit Safaric Consulting zeigt, dass die Mehrheit der Handelsunternehmen KI bisher nur in Teilbereichen einsetzt. Größere Unternehmen führen dabei die Entwicklung an, während kleinere Unternehmen oft zurückbleiben. Dies verdeutlicht die Umfrage, die zwischen November 2024 und Februar 2025 durchgeführt wurde und 175 Handelsunternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen umfasste.

Die Ergebnisse der Studie 2025, die auf den Erhebungen der Jahre 2020, 2021 und 2023 aufbaut, zeigen, dass über die Hälfte der befragten Unternehmen sich auf einem niedrigen bis mittleren Entwicklungsstand befinden. KI wird häufig isoliert in einzelnen Bereichen genutzt, während strategisch verankerte KI-Projekte im Gesamtunternehmen noch selten sind.

Vor allem größere Unternehmen treiben die Transformation voran: 90 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50 Millionen und 1 Milliarde Euro haben KI-Projekte initiiert oder in Planung. Bei Großunternehmen mit über 1 Milliarde Euro Umsatz sind es 86,4 Prozent. Im Gegensatz dazu sind nur 46,9 Prozent der kleineren Handelsunternehmen mit einem Umsatz unter 50 Millionen Euro in diesem Bereich aktiv.

Die Studie zeigt auch, dass die Verbreitung von Pilotprojekten im Vergleich zu 2023 um 46 Prozent zugenommen hat, während sich der breite Einsatz von KI verdreifacht hat. Diese Entwicklung unterstreicht das wachsende Interesse und die Notwendigkeit, KI-Technologien in den Handelsalltag zu integrieren.

Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer, betont die Bedeutung verlässlicher Strukturen, um KI-Anwendungen in der breiten Masse voranzubringen. Für den Mittelstand sei es entscheidend, dass sinnvolle Anwendungsbeispiele zur Verfügung stehen und unnötige regulatorische Hürden vermieden werden, um die Innovationskraft der Branche voll auszuschöpfen.

Alexander Safaric, geschäftsführender Gesellschafter von Safaric Consulting, ergänzt, dass Künstliche Intelligenz durch die breite Akzeptanz von generativer KI zu einer relevanten Schlüsseltechnologie wird. Finanzielle Ressourcen, KI-Fähigkeiten sowie gute Daten sind wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg der KI-Projekte.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass der Handel zwar bereit ist, KI-Technologien zu nutzen, jedoch noch viele Herausforderungen zu bewältigen sind, insbesondere für kleinere Unternehmen. Die Zukunft der KI im Handel hängt maßgeblich davon ab, wie schnell und effektiv diese Hürden überwunden werden können.

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