MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in unseren Alltag wirft Fragen über ihre Auswirkungen auf unsere kognitiven Fähigkeiten auf. Eine kürzlich veröffentlichte Studie beleuchtet, wie die häufige Nutzung von KI-Tools das kritische Denken beeinflussen könnte.
Die fortschreitende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Bildung, Beruf und Alltag hat nicht nur positive Effekte. Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass die häufige Nutzung von KI-Tools das kritische Denken beeinträchtigen könnte. Diese Erkenntnis basiert auf dem Phänomen der kognitiven Entlastung, bei dem Menschen kognitive Aufgaben an Maschinen delegieren, anstatt sich selbst intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen.
Besonders betroffen sind laut der Studie jüngere Menschen, die mit digitalen Technologien aufgewachsen sind. Sie neigen dazu, häufiger auf KI-Tools zurückzugreifen und zeigen dadurch schwächere Fähigkeiten im kritischen Denken. Im Gegensatz dazu behalten Personen mit höherem Bildungsniveau ihre kritischen Denkfähigkeiten besser bei, selbst wenn sie regelmäßig KI-Tools nutzen.
Die Studie, durchgeführt von Michael Gerlich, dem Leiter des Center for Strategic Corporate Foresight and Sustainability an der SBS Swiss Business School, kombiniert Umfragedaten mit tiefgehenden Interviews. Insgesamt 666 Teilnehmer aus verschiedenen Altersgruppen und Bildungshintergründen wurden befragt, um ihre Nutzung von KI-Tools, ihre kognitiven Entlastungsgewohnheiten und ihre Fähigkeiten im kritischen Denken zu bewerten.
Die Ergebnisse zeigen eine starke negative Korrelation zwischen der häufigen Nutzung von KI-Tools und den Fähigkeiten im kritischen Denken. Teilnehmer, die stark auf KI-Tools angewiesen sind, schnitten bei Tests zum kritischen Denken schlechter ab als jene, die diese Tools seltener nutzten. Dies deutet darauf hin, dass KI-Tools die Notwendigkeit für unabhängige Analyse und Bewertung verringern könnten.
Gerlich betont, dass die Ergebnisse nicht zwangsläufig eine direkte Kausalität belegen. Es ist möglich, dass Personen mit schwächeren kritischen Denkfähigkeiten eher dazu neigen, auf KI-Tools zurückzugreifen. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit, den Einsatz von KI in Bildung und Beruf kritisch zu hinterfragen und sicherzustellen, dass diese Technologien die kognitive Auseinandersetzung fördern, anstatt sie zu ersetzen.
Die Studie hebt auch hervor, dass Bildung eine schützende Rolle spielt. Personen mit höherem Bildungsniveau sind besser in der Lage, KI-generierte Informationen kritisch zu bewerten, was darauf hindeutet, dass Bildungsmaßnahmen helfen könnten, die kognitiven Kosten der KI-Abhängigkeit zu mindern.
Für die Zukunft plant Gerlich, die langfristigen Auswirkungen der KI-Nutzung auf die menschliche Kognition weiter zu erforschen. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, die die kognitiven Fähigkeiten der Menschen trotz der zunehmenden Automatisierung durch KI erhalten und fördern.
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