WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein prominenter Investor im Bereich Kryptowährungen steht im Mittelpunkt einer Untersuchung des US-Senats, die mögliche Verstöße gegen das Steuerrecht aufdecken soll.
Ein führender Investor im Bereich Kryptowährungen sieht sich derzeit einer Untersuchung des US-Senats gegenüber, die sich auf mögliche Verstöße gegen das Steuerrecht konzentriert. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, ob der Investor durch seinen Umzug nach Puerto Rico, einem beliebten Steuerparadies, Steuern in Millionenhöhe vermieden hat. Senator Ron Wyden, ein Demokrat aus Oregon, hat in einem Schreiben an Dan Morehead, den Gründer von Pantera Capital, um detaillierte Informationen gebeten. Pantera Capital zählt zu den größten Investmentfirmen im Bereich Kryptowährungen. Das Schreiben des Senatskomitees für Finanzen, das Wyden am 9. Januar verschickte, beleuchtet die Steuerpraktiken wohlhabender Amerikaner, die nach Puerto Rico gezogen sind, um von einem speziellen Steuervorteil zu profitieren. Dieser Vorteil kann die Steuerlast auf null reduzieren, sofern die Einkünfte auf der Insel erzielt werden. Die Untersuchung konzentriert sich auf Personen, die diesen Steuervorteil möglicherweise missbräuchlich angewendet haben, um Steuern auf Einkünfte zu vermeiden, die außerhalb von Puerto Rico erzielt wurden. Laut dem Schreiben handelt es sich bei den meisten Gewinnen um Einkünfte aus den USA, die auf US-Steuererklärungen anzugeben und in den USA zu versteuern sind. Mr. Morehead, der 2021 nach Puerto Rico zog, erklärte, er habe seine Steuern ordnungsgemäß behandelt. Während seiner Amtszeit als Vorsitzender des Finanzausschusses untersuchte Wyden verschiedene Strategien, die wohlhabende Amerikaner zur Steuervermeidung nutzen. Es bleibt unklar, welche Konsequenzen die Untersuchung haben wird. Unter der Biden-Administration haben Bundesbehörden und demokratische Gesetzgeber die Kryptoindustrie und prominente Technologiefiguren verstärkt ins Visier genommen. Ein Sprecher von Wyden sagte, die Untersuchung sei „laufend“ und lehnte weitere Kommentare ab. Eine Sprecherin des neuen Vorsitzenden des Finanzausschusses, Senator Michael D. Crapo aus Idaho, reagierte nicht auf Anfragen. Seit über einem Jahrzehnt ziehen wohlhabende Amerikaner, darunter viele Tech-Unternehmer, nach Puerto Rico, um von Act 60 zu profitieren, einem 2012 eingeführten Steuervorteil. Kapitalgewinne, die in dem US-Territorium erzielt werden, unterliegen weder der lokalen noch der bundesstaatlichen Einkommenssteuer. In den letzten Jahren haben das Justizministerium, der Internal Revenue Service und Gesetzgeber Missbräuche dieses Systems untersucht. Der IRS hat erklärt, dass seine Strafverfolgungsabteilung etwa 100 Personen identifiziert hat, die möglicherweise Steuerhinterziehung begangen haben. Mr. Morehead, ein ehemaliger Goldman Sachs-Händler, gründete Pantera in den frühen 2000er Jahren und baute es zu einer der größten Investmentfirmen im Bereich Kryptowährungen aus. Pantera hat über 100 Krypto-Unternehmen unterstützt, darunter große US-Krypto-Firmen wie Circle, Ripple und Coinbase. Nachdem Mr. Morehead nach Puerto Rico gezogen war, verkaufte Pantera „eine große Position“ und erzielte Kapitalgewinne „von über 1 Milliarde Dollar“. Der Anteil von Mr. Morehead an den Gewinnen belief sich auf mehr als 850 Millionen Dollar. Das Schreiben forderte Mr. Morehead auf, Informationen zu diesen Transaktionen, einschließlich der Namen seiner Steuerberater, bereitzustellen. Es bat ihn auch, eine Liste aller Vermögenswerte, die er als Einwohner von Puerto Rico verkauft hat, einschließlich Kryptowährungen, zu teilen.
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