MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – WazirX setzt ein Rekord-Kopfgeld von 23 Millionen Dollar aus, um gestohlene Kryptowährungen nach einem Hackerangriff zurückzuholen. Kann diese Strategie gegen die berüchtigte Lazarus-Gruppe Erfolg haben?
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Nach einem verheerenden Hackerangriff greift die Handelsplattform WazirX zu außergewöhnlichen Maßnahmen. Mit einem Kopfgeld von sage und schreibe 23 Millionen Dollar will das Unternehmen das gestohlene Geld zurückholen. Aber kann diese Strategie wirklich aufgehen?
Am 18. Juli erlebte WazirX einen Albtraum: Cyberkriminelle knackten zwei der vier privaten Schlüssel der Ethereum-Wallet. In einem dreisten Coup überwiesen sie rund 234,9 Millionen Dollar in Kryptowährungen an eine neue Adresse. Um ihre Spuren zu verwischen, nutzten die Täter zudem den berüchtigten Mixer-Dienst Tornado Cash.
Statt die Hände in den Schoß zu legen, startet WazirX eine gewagte Gegenoffensive. Das Unternehmen hat ein Kopfgeld in Rekordhöhe ausgerufen, das auf zwei Säulen ruht:
- „Track & Freeze Bounty“: Wer Hinweise liefert, die zum Einfrieren der gestohlenen Gelder führen, kann bis zu 10.000 Dollar Belohnung kassieren.
- „White Hat Recovery Bounty“: Hier wartet der echte Jackpot. Wer es schafft, die gestohlenen Kryptowährungen wiederzuerlangen, kann sich über bis zu 10 Prozent der wiederbeschafften Summe freuen – in diesem Fall sagenhafte 23 Millionen Dollar.
Doch die Sache mit dem Kopfgeld hat einen Haken. Denn Experten vermuten, dass die berüchtigte nordkoreanische Hackergruppe Lazarus hinter dem Angriff stecken könnte. Diese Cybercrime-Profis sind bekannt für ihre raffinierten Methoden und ihre Fähigkeit, Spuren zu verwischen. Dies berichten Branchenquellen.
Der bekannte Blockchain-Detektiv ZachXBT und die Cybersicherheitsfirma SlowMist sind skeptisch. Sie bezweifeln, dass das Kopfgeld in Rekordhöhe Früchte tragen wird, solange Lazarus im Spiel ist. Die Gruppe gilt als harte Nuss für Ermittler und White-Hat-Hacker gleichermaßen.
Für WazirX tickt die Uhr: Zunächst läuft das Prämienprogramm nur drei Monate. Das Unternehmen behält sich aber vor, diese Frist je nach Entwicklung anzupassen. Für potenzielle Cyber-Sheriffs gilt: Ohne handfeste Beweise gibt es kein Kopfgeld. WazirX stellt klar, dass nur Hinweise belohnt werden, die tatsächlich zum Einfrieren oder zur Rückführung der Gelder führen.
Mit seinem Kopfgeldprogramm richtet sich WazirX an die Crème de la Crème der Cybersicherheit. Denn White-Hat-Hacker, Blockchain-Forensiker und Sicherheitsexperten sind aufgerufen, ihre Fähigkeiten in den Dienst einer guten Sache zu stellen. Das Ziel: gestohlene Gelder aufspüren, einfrieren und im besten Fall zurückholen.
Ob dieser ungewöhnliche Ansatz erfolgreich sein wird, steht in den Sternen. Die mögliche Beteiligung der Lazarus-Gruppe macht die Aufgabe zu einer wahren Herkulesaufgabe. Aber vielleicht ist es gerade diese extreme Herausforderung, die die klügsten Köpfe der Cybersicherheitsbranche anzieht.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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