MOSKAU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz internationaler Sanktionen und behördlicher Maßnahmen scheint die russische Kryptobörse Garantex ihre Aktivitäten unter einem neuen Namen fortzusetzen.
Die Kryptobörse Garantex, die im April 2022 von der US-amerikanischen Finanzbehörde OFAC wegen mutmaßlicher Geldwäsche sanktioniert wurde, hat Berichten zufolge ihre Aktivitäten unter dem Namen Grinex wieder aufgenommen. Eine Schweizer Blockchain-Analysefirma hat herausgefunden, dass Garantex Millionen von Rubel-gestützten Stablecoins gewaschen und an die neu gegründete Börse Grinex transferiert hat. Diese Transaktionen wurden durch die systematische Nutzung von Einmal-Wallets und Adressen, die zuvor mit Garantex in Verbindung standen, ermöglicht. Die Untersuchung ergab, dass über 60 Millionen US-Dollar in Form von Stablecoins namens A7A5 gewaschen wurden. Diese Coins wurden durch einen Prozess des ‘Burning’ und ‘Minting’ von einem Systemkonto mit sauberer Historie neu geprägt. Ein Manager von Garantex bestätigte, dass Kunden persönlich in der Börse erschienen sind, um ihre Gelder von Garantex zu Grinex zu transferieren. Offchain-Indikatoren wie Transaktionsmuster und Verhaltensweisen der Börse verstärken die Verbindung zwischen den beiden Plattformen. Auf der russischen Krypto-Tracking-Website CoinMarketRating wird Grinex als Nachfolger von Garantex beschrieben. Bis zum 14. März belief sich das Volumen der eingehenden Transaktionen auf Grinex auf fast 30 Millionen US-Dollar. Die US-Behörden haben in Zusammenarbeit mit Deutschland und Finnland Domains eingefroren, die mit Garantex in Verbindung stehen, und behaupten, dass die Börse seit ihrer Gründung im Jahr 2019 über 96 Milliarden US-Dollar an kriminellen Erlösen verarbeitet hat. Der Betreiber von Garantex, Aleksej Bešciokov, wurde in Indien verhaftet, was die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung der Geldwäsche im Kryptobereich unterstreicht.
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