Krypto-Gipfel im Weißen Haus: Erwartungen und Herausforderungen

WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Kryptoindustrie steht vor einem entscheidenden Moment, da führende Vertreter der Branche und Regierungsbeamte im Weißen Haus zusammenkommen, um über die Zukunft der digitalen Währungen in den USA zu diskutieren.

Die Kryptoindustrie in den USA steht vor einem entscheidenden Moment. Führende Vertreter der Branche und Regierungsbeamte treffen sich im Weißen Haus, um über die Zukunft der digitalen Währungen zu diskutieren. Der Gipfel, der von Präsident Donald Trump einberufen wurde, soll Klarheit in die regulatorischen Rahmenbedingungen bringen und die Rolle von Stablecoins sowie die Einrichtung einer strategischen Krypto-Reserve im Fokus haben. Im Vorfeld des Treffens äußerte ein hochrangiger Beamter des Weißen Hauses, dass es nicht um Steuerfragen gehen werde, sondern um die Rücknahme von Richtlinien der vorherigen Regierung. Les Borsai, Mitbegründer von Wave Digital Assets, äußerte sich optimistisch, dass der Gipfel dazu beitragen könnte, einen regulatorischen Rahmen zu schaffen, der der US-Kryptoindustrie die dringend benötigte Klarheit bietet, ohne sie zu erdrosseln. Nach Jahren, in denen Innovationen in freundlichere Jurisdiktionen abwanderten, repräsentiert dieser Gipfel den ersten koordinierten Versuch, diesen Talentabfluss umzukehren und sowohl einen sofortigen Weg zur regulatorischen Sicherheit als auch eine langfristige Vision für die Rolle der Blockchain in der Finanzarchitektur Amerikas zu schaffen. Die Ankündigung des Gipfels erfolgte weniger als sieben Tage zuvor. Führende Persönlichkeiten großer Kryptounternehmen, darunter der CEO von Ripple, Brad Garlinghouse, und der CEO von Coinbase, Brian Armstrong, haben ihre Teilnahme bestätigt. Viele spekulieren, dass auch der CEO von Tether, Paolo Ardoino, der sich am 6. März in Washington, D.C. aufhielt, das Weiße Haus besuchen könnte. Die Teilnahme von Unternehmensvertretern an einem Treffen mit einem US-Präsidenten ist nicht unbedingt selten. Dennoch haben viele Gesetzgeber Trump für potenzielle Interessenkonflikte kritisiert, nachdem er am 17. Januar seine eigene Memecoin eingeführt hatte. Einige in der Kryptoszene haben angedeutet, dass das Team der TRUMP-Coin 80 % des Gesamtangebots kontrolliert und der US-Präsident Investoren noch immer über den Tisch ziehen könnte. Robert Weissman, Co-Präsident der Verbraucherorganisation Public Citizen, äußerte, dass Trump Krypto-Plattformen genutzt habe, um sich persönlich zu bereichern. Diese Unternehmen, von denen viele an der heutigen Veranstaltung im Weißen Haus teilnehmen, scheinen den Einfluss gekauft zu haben, den sie suchten. Diese Tatsache sollte jeden Amerikaner zutiefst beunruhigen, unabhängig davon, wie er zu Krypto steht. Unternehmen wie Ripple und Coinbase haben Millionen von Dollar an ein politisches Aktionskomitee gespendet, das möglicherweise vielen von Trumps republikanischen Kollegen geholfen hat, 2024 gewählt zu werden. Die US-Börsenaufsichtsbehörde unter der aktuellen Regierung hat auch Untersuchungen und Durchsetzungsmaßnahmen gegen viele der im Weißen Haus vertretenen Unternehmen, darunter Coinbase, Gemini, Kraken und Robinhood, eingestellt. Borsai wies Trumps Interessenkonflikte zurück und behauptete, die Förderung von Krypto durch den US-Präsidenten schaffe nicht den Markt, sondern erkenne an, was bereits existiert. Andere Branchenführer, die an der Veranstaltung teilnehmen, darunter Sergey Nazarov, Mitbegründer von Chainlink, schlugen vor, dass der Gipfel sich auf die US-Führung im Bereich digitaler Vermögenswerte konzentrieren könnte. In Kommentaren warnte Jennifer Schulp, Direktorin für Finanzregulierungsstudien am Cato Institute, davor, einen regulatorischen Rahmen zu erkunden, der Gewinner und Verlierer auswählt, was letztlich die Verbraucherwahl und Innovation untergräbt. Der Gipfel folgt auch auf Trumps Unterzeichnung eines Exekutivbefehls zur Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve und eines digitalen Vermögensbestands mit Krypto, das in Bundesstrafverfahren beschlagnahmt wurde. Ein Beamter des Weißen Hauses räumte ein, dass der Exekutivbefehl kein dauerhaftes Gesetz sei und äußerte die Hoffnung, dass die Gesetzgeber im Kongress mit der Einrichtung einer Krypto-Reserve voranschreiten könnten.

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