MOSKAU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch Krypto-Drainer, Schadsoftware, die auf den Diebstahl von Kryptowährungen abzielt, nimmt weiter zu. Diese Malware wird zunehmend als Dienstleistung angeboten, was den Zugang für Cyberkriminelle erleichtert.
In der Welt der Cyberkriminalität hat sich ein neuer Trend etabliert: Krypto-Drainer, Schadsoftware, die speziell für den Diebstahl von Kryptowährungen entwickelt wurde, werden nun als Dienstleistung angeboten. Diese Entwicklung, bekannt als Drainer-as-a-Service (DaaS), ermöglicht es Kriminellen, ohne tiefgehende technische Kenntnisse in den Bereich der Kryptowährungsbetrügereien einzusteigen. Laut einem Bericht von AMLBot, einem Unternehmen für Krypto-Forensik und Compliance, können Drainer bereits für 100 bis 300 USDt gemietet werden.
Slava Demchuk, CEO von AMLBot, erklärte, dass der Einstieg in die Welt der Kryptowährungsbetrügereien früher ein hohes Maß an technischem Wissen erforderte. Heute sei dies nicht mehr der Fall. Die DaaS-Modelle machen den Einstieg in diese kriminellen Aktivitäten so einfach wie bei anderen Formen der Cyberkriminalität. Interessierte Nutzer können sich in Online-Communities mit erfahrenen Betrügern austauschen, die Anleitungen und Tutorials bereitstellen.
Besonders besorgniserregend ist, dass einige dieser kriminellen Gruppen so professionell geworden sind, dass sie sogar auf IT-Messen vertreten sind. Ein Beispiel hierfür ist die Gruppe CryptoGrab, die auf Branchenkonferenzen mit eigenen Ständen auftritt. Diese Dreistigkeit wird durch die lasche Durchsetzung von Cyberkriminalitätsgesetzen in einigen Ländern, insbesondere in Russland, begünstigt. Dort ist Hacking im Wesentlichen legal, solange es nicht gegen Bürger der ehemaligen Sowjetunion gerichtet ist.
Diese Praxis ist in der Cybersicherheitsbranche seit Jahren ein offenes Geheimnis. Bereits 2021 berichtete eine bekannte Publikation, dass nahezu alle Ransomware-Varianten deaktiviert werden, wenn sie russische virtuelle Tastaturen erkennen. Ähnlich verhält es sich mit dem Informationsdieb Typhon Reborn v2, der die IP-Geolokation des Nutzers überprüft und sich deaktiviert, wenn er sich in einem der post-sowjetischen Länder befindet.
Die Nachfrage nach Krypto-Drainern wächst weiter. Im Jahr 2024 wurden Verluste in Höhe von etwa 494 Millionen US-Dollar durch Drainer gemeldet, was einem Anstieg von 67 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz eines Anstiegs der Opferzahlen um nur 3,7 % ist die Bedrohung durch diese Malware erheblich gestiegen. Laut dem Cybersicherheitsunternehmen Kaspersky hat sich die Anzahl der Online-Ressourcen, die sich mit Drainern beschäftigen, von 55 im Jahr 2022 auf 129 im Jahr 2024 mehr als verdoppelt.
Entwickler werden oft über normale Stellenanzeigen rekrutiert. Ein Ermittler von AMLBot, der anonym bleiben möchte, berichtete, dass sein Team bei der Recherche auf mehrere Stellenanzeigen gestoßen ist, die speziell Entwickler für die Erstellung von Drainern für Web3-Ökosysteme suchten. Diese Anzeigen sind oft in russischer Sprache verfasst und werden in Entwickler-Chats auf Telegram geteilt.
Die Verlagerung von Inhalten auf Plattformen wie Telegram ist auf deren Datenschutzrichtlinien zurückzuführen, die das Teilen von Daten mit Behörden einschränken. Nach der Verhaftung des Telegram-CEOs Pavel Durov änderte sich dies jedoch, und viele Inhalte wanderten zurück ins Tor-Netzwerk, da dort ein besserer Schutz gewährleistet ist.
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