Kritik an RFK Jr.: Verharmlosung von Masern-Todesfällen sorgt für Aufsehen

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten eines der schwersten Masernausbrüche in den USA seit Jahrzehnten hat der ehemalige Leiter der Impfstoffabteilung der FDA, Dr. Peter Marks, scharfe Kritik an Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. geübt. Kennedy wird vorgeworfen, die Gefahren von Masern und die Bedeutung von Impfungen herunterzuspielen.

Die jüngsten Äußerungen von Robert F. Kennedy Jr., dem Gesundheitsminister der USA, haben in der medizinischen Gemeinschaft für erhebliche Unruhe gesorgt. Kennedy, der in einem Treffen des Weißen Hauses die Aufmerksamkeit von den Masern-Todesfällen auf chronische Krankheiten lenken wollte, steht in der Kritik, die Gefährlichkeit von Masern zu verharmlosen. Dr. Peter Marks, der ehemalige Leiter des Zentrums für Biologika-Bewertung und -Forschung der FDA, äußerte sich in einem Interview mit ‘Face the Nation’ besorgt über Kennedys Haltung.

In den USA wurden in diesem Jahr bereits drei Todesfälle durch Masern gemeldet, darunter zwei ungeimpfte Kinder in Texas. Dies ist der höchste Stand seit dem Ausbruch im Jahr 2019. Kennedy verglich die Situation in den USA mit der in Europa, wo die Zahlen noch höher sind, was er als Erfolg seiner Maßnahmen wertete. Dr. Marks kritisierte diesen Vergleich, da er Länder mit weniger robusten Gesundheitssystemen wie Rumänien und Usbekistan einbezieht.

Marks, der maßgeblich an der Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe beteiligt war, warnte davor, dass die aktuelle politische Umgebung es seinen ehemaligen Kollegen erschwert, sich öffentlich für Impfungen auszusprechen. Er betonte, dass die Vorteile von Impfstoffen die Risiken bei weitem überwiegen und dass es unverantwortlich sei, diese Tatsache zu ignorieren.

Nach Marks’ Rücktritt wurden umfangreiche Umstrukturierungen bei der FDA vorgenommen, die zu Entlassungen und erzwungenen Rücktritten führten. Diese Maßnahmen haben die Behörde vor schwierige Entscheidungen gestellt, insbesondere in Bezug auf die Priorisierung von Inspektionen zur Lebensmittelsicherheit und Arzneimittelüberwachung. Marks lobte die verbleibenden Mitarbeiter als ‘Helden des öffentlichen Gesundheitswesens’, die trotz der Herausforderungen weiterhin ihr Bestes geben.

Besonders besorgt zeigte sich Marks über die Verzögerung bei der Zulassung des COVID-19-Impfstoffs von Novavax, die ursprünglich für diesen Monat erwartet wurde. Er warnte, dass seine Entlassung ein Zeichen für eine veränderte Haltung der Behörde gegenüber Impfstoffen sein könnte.

Marks äußerte sich auch zu den Bemühungen der Regierung, die widerlegte Theorie zu untersuchen, dass Impfstoffe Autismus verursachen. Er kritisierte die Beauftragung von Dr. Mark Geier und dessen Sohn David, die für ihre pseudowissenschaftlichen Ansichten bekannt sind. David Geier wurde in der Vergangenheit für das Praktizieren ohne Lizenz bestraft, was Marks als unverständlich bezeichnete.

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