MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Auswirkungen von Krebs auf den menschlichen Körper sind vielfältig und oft verheerend. Eine der weniger sichtbaren, aber ebenso belastenden Folgen ist der Verlust der Motivation, der viele Patienten in den späteren Stadien der Krankheit betrifft.
Die Forschung zeigt, dass Krebs nicht nur den Körper schwächt, sondern auch gezielt Gehirnregionen beeinflusst, die für Motivation und Antrieb verantwortlich sind. Diese Entdeckung könnte den Weg für neue Behandlungsansätze ebnen, die darauf abzielen, die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern.
Cachexia, ein Syndrom, das bei etwa 80 % der Patienten in fortgeschrittenen Krebsstadien auftritt, führt zu schwerem Muskelabbau und Gewichtsverlust. Doch es ist nicht nur der körperliche Verfall, der die Patienten belastet. Viele verlieren auch das Interesse an Aktivitäten, die ihnen einst Freude bereiteten. Diese Apathie wird oft als unvermeidliche psychologische Reaktion auf den körperlichen Verfall angesehen.
Neue Forschungen legen jedoch nahe, dass diese Apathie ein integraler Bestandteil der Krankheit selbst sein könnte. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Tumore Entzündungsmoleküle freisetzen, die das Gehirn erreichen und dort die Freisetzung von Dopamin unterdrücken. Dopamin ist entscheidend für die Motivation, da es die Bereitschaft fördert, Anstrengungen zu unternehmen, um Belohnungen zu erhalten.
In Experimenten mit Mäusen, die an Krebs litten, konnten Forscher beobachten, dass die Tiere zwar weiterhin einfache Belohnungen verfolgten, aber schnell aufgaben, wenn mehr Anstrengung erforderlich war. Diese Verhaltensänderungen spiegelten sich in einem Rückgang der Dopaminspiegel wider, was die Hypothese stützt, dass Entzündungen gezielt die Motivation beeinflussen.
Besonders vielversprechend ist die Entdeckung, dass es Möglichkeiten gibt, die Motivation wiederherzustellen, selbst wenn der Krebs weiter fortschreitet. Durch das Ausschalten der entzündungssensitiven Neuronen im Gehirn oder die direkte Stimulation der Dopaminfreisetzung konnten Forscher die normale Motivation bei Mäusen wiederherstellen. Auch die Verabreichung eines Medikaments, das bestimmte Entzündungsmoleküle blockiert, erwies sich als wirksam.
Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen haben, nicht nur für Krebspatienten, sondern auch für Menschen, die an anderen chronischen Erkrankungen leiden, bei denen Entzündungen eine Rolle spielen. Die Entdeckung, dass Entzündungen gezielt die Motivation beeinflussen, könnte neue Wege eröffnen, um die Lebensqualität von Millionen von Menschen zu verbessern.
Während die Übertragung dieser Ergebnisse auf den Menschen noch weiterer Forschung bedarf, bieten sie Hoffnung, dass die Motivation und der Lebenswille von Patienten auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien wiederhergestellt werden können. Diese Forschung zeigt, dass die Grenze zwischen körperlichen und psychologischen Symptomen oft künstlich gezogen ist und dass es möglich ist, die zugrunde liegenden Mechanismen zu beeinflussen.
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