WIEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Österreichs Skigebieten sind Rabatte für Einheimische trotz eines EU-weiten Verbots weiterhin ein Thema. Die Betreiber der Seilbahnen haben kreative Wege gefunden, um die Regelungen zu umgehen und den Einheimischen günstigere Preise anzubieten.

In Österreichs Skigebieten sind Rabatte für Einheimische trotz eines EU-weiten Verbots weiterhin ein Thema. Die Betreiber der Seilbahnen haben kreative Wege gefunden, um die Regelungen zu umgehen und den Einheimischen günstigere Preise anzubieten. Diese Praxis sorgt für Unmut bei der EU und bei ausländischen Gästen, die sich benachteiligt fühlen.

Seit 2003 ist es laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs verboten, Einheimischen Rabatte zu gewähren, da dies als Diskriminierung gegenüber Bürgern anderer EU-Mitgliedstaaten gilt. Dennoch haben viele Skigebiete in Österreich weiterhin inoffizielle Angebote gemacht, die es Einheimischen ermöglichen, von günstigeren Preisen zu profitieren. Diese Praxis wurde erst 2024 durch eine Klage des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI) gestoppt.

Die Skigebiete haben jedoch schnell neue Wege gefunden, um das Verbot zu umgehen. So gibt es im Skigebiet Arlberg beispielsweise Saisonkarten, die im Vorverkauf bis zu 44 Prozent günstiger sind, wenn sie an bestimmten Tagen und nur an wenigen Kassen gekauft werden. In Tirol wird das sogenannte „Freizeitticket“ angeboten, das für zahlreiche Skigebiete gilt, jedoch nur im Oktober vor Ort erworben werden kann, was für ausländische Gäste oder Besucher aus anderen Bundesländern ein klarer Nachteil ist.

Besonders einfallsreich zeigt sich das Skigebiet Ischgl, wo Einheimische ihre Rabatte über die Schweizer Bergbahnen im benachbarten Samnaun sichern können. Diese grenzüberschreitende Lösung ermöglicht es, günstige Saisonkarten zu erwerben, ohne gegen EU-Recht zu verstoßen, da die österreichischen Gemeinden selbst die Mehrheit an der Schweizer Bahn halten.

Obwohl viele dieser Rabatte im Verborgenen bleiben und unter der Hand verkauft werden, gibt es kaum Kontrollen. In einem Tiroler Ort kostet der Einheimischen-Pass gerade einmal 250 Euro, während Touristen mehr als 1000 Euro zahlen müssen. Tourismusforscher betonen, dass diese Rabatte ein stillschweigender Ausgleich für die Belastungen des Massentourismus sind, doch für EU-Ausländer und Gäste aus anderen Bundesländern bleibt dies ungerecht.

Die EU-Kommission steht unter Zugzwang, nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Ländern wie Portugal und Spanien, wo ähnliche Praktiken in Museen und bei Leihfahrrädern diskutiert werden. Gerade in Österreich, wo Skipässe teils fast 80 Euro pro Tag kosten, bleibt das Thema brisant.

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Kreative Rabatte in Österreichs Skigebieten trotz EU-Verbot
Kreative Rabatte in Österreichs Skigebieten trotz EU-Verbot (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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