SYDNEY / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der University of New South Wales stellt die Wirksamkeit von Kreatin als Muskelaufbau-Supplement infrage. Trotz seiner Beliebtheit in Fitnesskreisen zeigt die Forschung, dass Kreatin möglicherweise nicht die erhofften Vorteile bietet.

Die jüngste Untersuchung der University of New South Wales wirft ein neues Licht auf die Rolle von Kreatin als Nahrungsergänzungsmittel im Fitnessbereich. In der Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht wurde, fanden Forscher heraus, dass Kreatin nicht signifikant mehr Muskelmasse aufbaute als das Training allein. Diese Ergebnisse könnten darauf hindeuten, dass höhere Dosen erforderlich sind, um die gewünschten Effekte zu erzielen.

Kreatin, eine Substanz, die natürlich im Körper vorkommt und in Lebensmitteln wie rotem Fleisch und Meeresfrüchten enthalten ist, wird häufig zur Unterstützung intensiver körperlicher Aktivitäten eingesetzt. Frühere Studien hatten darauf hingewiesen, dass Kreatin die sportliche Leistung und den Muskelaufbau verbessern könnte. Doch die aktuelle Forschung legt nahe, dass diese Annahmen möglicherweise überdacht werden müssen.

Ein kritischer Punkt der bisherigen Studien war, dass die Probanden oft gleichzeitig mit dem Training und der Einnahme von Kreatin begannen. Dies erschwerte es, die spezifischen Effekte des Supplements von denen des Trainings zu unterscheiden. Um dieses Problem zu umgehen, führten die Forscher eine sogenannte ‘Wash-in’-Phase ein, in der einige Teilnehmer eine Woche vor Beginn des Trainings mit der Einnahme von Kreatin begannen.

Während der ersten Woche zeigte die Kreatin-Gruppe einen leichten Anstieg der fettfreien Körpermasse. Diese Zunahme wurde jedoch von den Forschern als mögliche Flüssigkeitseinlagerung interpretiert, da nach Beginn des Trainings keine zusätzlichen Vorteile durch Kreatin beobachtet wurden. Dies deutet darauf hin, dass die übliche Dosis von fünf Gramm pro Tag möglicherweise nicht ausreicht, um den Muskelaufbau zu fördern.

Die Forscher betonen, dass diese Ergebnisse Kreatin nicht als Muskelaufbauhilfe disqualifizieren. Es könnte sein, dass über einen längeren Zeitraum oder mit höheren Dosen dennoch positive Effekte erzielt werden. Weitere Studien sind notwendig, um die optimale Dosierung und Dauer der Einnahme zu bestimmen.

Für Fitnessbegeisterte und Profisportler könnte diese Studie eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielen, wie und wann Kreatin eingesetzt wird. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Erwartungen an das Supplement realistischer zu gestalten und die Einnahme entsprechend anzupassen.

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Kreatin: Kein Wundermittel für Muskelaufbau?
Kreatin: Kein Wundermittel für Muskelaufbau? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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