WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geplanten Änderungen der US-Sozialversicherungsbehörde, die eine persönliche Identitätsprüfung für Millionen von Empfängern erfordern, stoßen auf erheblichen Widerstand. Sowohl Rentner als auch Interessenvertreter äußern Bedenken, dass diese Maßnahmen unnötige Hürden für eine bereits verletzliche Bevölkerungsgruppe darstellen.

Die US-Sozialversicherungsbehörde plant, ab dem 31. März persönliche Identitätsprüfungen für Empfänger einzuführen, die ihre Identität nicht über den Online-Service „my Social Security“ verifizieren können. Diese Maßnahme soll Betrug und Missbrauch im System bekämpfen, was von der Trump-Administration als weit verbreitet bezeichnet wurde. Gleichzeitig sollen zahlreiche Behördenbüros geschlossen werden, was zu erheblichem Unmut bei Betroffenen und Interessenvertretern führt.

Von den 47 zur Schließung vorgesehenen Büros sollen 26 noch in diesem Jahr geschlossen werden, einige bereits im nächsten Monat. Diese Veränderungen könnten laut Experten zu massiven Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anfragen führen. Nancy LeaMond von der AARP kritisierte die Abschaffung der telefonischen Verifizierung als unpraktisch und warnt vor längeren Wartezeiten bei der Bearbeitung von Routineanfragen.

Die Ankündigung der Behörde kam für viele überraschend und wird als zu schnell umgesetzt angesehen. Demokratische Abgeordnete äußerten in einem Brief an den kommissarischen Leiter der Behörde, Leland Dudek, ihre Besorgnis über die Auswirkungen auf ältere Menschen in abgelegenen Gebieten und Personen mit eingeschränktem Internetzugang. Sie fordern eine Berücksichtigung derjenigen, die durch die Änderungen benachteiligt werden könnten.

Ein Beispiel für die Betroffenheit ist die 80-jährige Sandi Bachom aus New York, die sich vor den möglichen Auswirkungen der Änderungen fürchtet. Sie ist auf ihre monatlichen Sozialversicherungszahlungen angewiesen und hat keine Familie, die sie unterstützen könnte. Die Sozialversicherung habe ihr nach dem Verlust ihres gut bezahlten Jobs das Leben gerettet, sagt sie.

Harrison Fields, ein Sprecher des Weißen Hauses, verteidigte die Änderungen mit dem Argument, dass sie darauf abzielen, Betrug zu verhindern und die Sicherheit der Senioren zu gewährleisten. Laut Dudek beläuft sich der jährliche Betrug durch unautorisierte Änderungen bei Direktüberweisungen auf 100 Millionen US-Dollar. Dennoch zeigen frühere Untersuchungen, dass der Betrug zwischen 2013 und 2018 deutlich geringer war.

Nancy Altman von Social Security Works befürchtet, dass die Änderungen den Zugang zu den verdienten Leistungen der Amerikaner erheblich erschweren könnten. Sie warnt vor einer Überlastung der verbleibenden Büros, die das System letztlich zum Kollaps bringen könnte. Auch der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, äußerte seine Besorgnis über die Auswirkungen auf ältere Menschen mit begrenzten Reisemöglichkeiten.

Die Maßnahmen werden von einigen als Versuch gesehen, die Sozialversicherung zu privatisieren. Elon Musk, dessen Abteilung für Regierungseffizienz in verschiedenen Behörden tätig ist, wird vorgeworfen, die Regierung schwächen zu wollen, anstatt sie zu verbessern. Musk hat in der Vergangenheit die Sozialversicherung als „Ponzi-Schema“ bezeichnet und behauptet, sie sei von Betrug durchsetzt.

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Kontroversen um neue Identitätsprüfungen bei der US-Sozialversicherung
Kontroversen um neue Identitätsprüfungen bei der US-Sozialversicherung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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