Kontroverse um RFK Jr: Vitamine statt Impfungen gegen Masern?

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Äußerungen von Robert F. Kennedy Jr., dem US-Gesundheitsminister, haben in der medizinischen Gemeinschaft und bei Politikern für Aufsehen gesorgt. Seine Aussagen, die Vitamine als mögliche Behandlung von Masern vorschlagen, stoßen auf heftige Kritik.

Robert F. Kennedy Jr., der derzeitige US-Gesundheitsminister, hat mit seinen jüngsten Äußerungen zur Behandlung von Masern eine Welle der Besorgnis ausgelöst. In einem Meinungsartikel für Fox News hob er die Bedeutung von Vitamin A und einer guten Ernährung hervor, ohne jedoch die bewährte Wirksamkeit von Impfstoffen gegen Masern explizit zu erwähnen. Diese Haltung hat bei Kinderärzten, Impfexperten und Politikern Alarm ausgelöst.

Masern gehören zu den ansteckendsten Krankheiten weltweit und können schwerwiegende Komplikationen wie Enzephalitis verursachen. Die Impfung gegen Masern gilt als äußerst effektiv und kann die Krankheit in 97 % der Fälle verhindern. Dennoch hat Kennedy in einem Kabinettstreffen fälschlicherweise behauptet, dass der jüngste Ausbruch in Texas zwei Todesopfer gefordert habe, obwohl tatsächlich nur ein ungeimpftes Kind gestorben ist.

In Texas wurden mindestens 146 Menschen, vorwiegend in ungeimpften Gemeinschaften, von Masern betroffen. Die Reaktion von Kennedy auf diesen Ausbruch wurde als unzureichend kritisiert. Seine Aussagen, dass Vitamin A die Sterblichkeit bei Masern drastisch reduzieren könne, wurden von Experten als irreführend bezeichnet. Dr. Peter Hotez von der Baylor College of Medicine warnte, dass solche Aussagen den Eindruck erwecken könnten, dass Vitamine eine gleichwertige Alternative zur Impfung seien.

Die Kontroverse um Kennedy hat auch politische Wellen geschlagen. Senatorin Elizabeth Warren forderte in einem Brief an Kennedy Klarheit über seine Absichten bezüglich der US-Impfpolitik. Sie betonte die Gefahren, die von einer solchen Rhetorik in Zeiten einer schweren Grippesaison und der Bedrohung durch die Vogelgrippe ausgehen.

Masern wurden im Jahr 2000 in den USA als eliminiert erklärt, doch die Verbreitung von Fehlinformationen über Impfstoffe, angefacht durch Studien wie die von Andrew Wakefield, hat zu einem Wiederanstieg der Fälle geführt. Kennedy, der fast ein Jahrzehnt lang die Organisation Children’s Health Defense leitete, wird als einer der Hauptverbreiter von Impfgegner-Propaganda angesehen.

Als Gesundheitsminister hat Kennedy auch durch die Absage von Treffen mit Grippeexperten und die Überprüfung eines Vertrags mit dem Impfstoffhersteller Moderna für Aufsehen gesorgt. Diese Maßnahmen werden als potenziell gefährlich für die öffentliche Gesundheit angesehen, insbesondere angesichts der schwersten Grippesaison seit 15 Jahren.

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