BAHIA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Arbeitsbedingungen in einer brasilianischen Fabrik, die von einem chinesischen Baukonzern betrieben wird, haben zu einer internationalen Kontroverse geführt.
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Die jüngsten Vorwürfe gegen die Jinjiang Group, einen chinesischen Baukonzern, der als Zulieferer für den Elektrofahrzeughersteller BYD tätig ist, haben in Brasilien für Aufsehen gesorgt. Die brasilianischen Behörden beschuldigen das Unternehmen, 163 chinesische Arbeiter unter ‘sklavenähnlichen’ Bedingungen beschäftigt zu haben. Diese Anschuldigungen wurden von Jinjiang und BYD als faktisch inkorrekt zurückgewiesen, wobei sie auf kulturelle Missverständnisse und Übersetzungsprobleme hinwiesen.
Die brasilianischen Arbeitsbehörden hatten Anfang der Woche erklärt, dass die Arbeitsbedingungen auf einer Baustelle im Bundesstaat Bahia menschenunwürdig seien. Infolge dieser Vorwürfe hat BYD die Geschäftsbeziehungen zu dem betroffenen Unternehmen abgebrochen und sich kooperativ gegenüber den Behörden gezeigt. Jinjiang hingegen betonte, dass die Bezeichnung der Arbeiter als ‘versklavt’ deren Würde verletze und das Ansehen des chinesischen Volkes gefährde.
Li Yunfei, Leiter der Marken- und Öffentlichkeitsarbeit bei BYD, äußerte auf seinem Weibo-Konto, dass ‘ausländische Mächte’ und Teile der chinesischen Medien versuchen würden, chinesische Marken zu diskreditieren und das Verhältnis zwischen China und Brasilien zu untergraben. BYD selbst hat sich zu den Vorwürfen nicht direkt geäußert, sondern auf Lis Weibo-Post verwiesen.
Die geplante BYD-Fabrik in Brasilien, die ab 2024 oder spätestens 2025 mit einer anfänglichen Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen in Produktion gehen soll, ist von strategischer Bedeutung. Brasilien hat bereits eine zukünftige Erhöhung der Importzölle für Elektrofahrzeuge auf 35% angekündigt, was den Druck auf lokale Produktion erhöht.
Das chinesische Außenministerium hat bestätigt, dass die chinesische Botschaft in Brasilien im Dialog mit den brasilianischen Behörden steht, um den Sachverhalt aufzuklären. Jinjiang betonte, dass kulturelle und sprachliche Missverständnisse zu dieser Situation geführt haben könnten und behauptete, die brasilianischen Inspektoren hätten suggestive Fragen gestellt.
Ein chinesischer Arbeiter erklärte in einer Videoerklärung, dass 107 Beschäftigte ihre Pässe bei der Firma zwecks Beantragung einer vorläufigen ID hinterlegt hätten, während brasilianische Behörden behaupteten, diese seien einbehalten worden. Diese unterschiedlichen Darstellungen verdeutlichen die Komplexität und Sensibilität der Situation.
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