MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie legt nahe, dass die Kombination zweier cholesterinsenkender Medikamente, Statine und Ezetimib, die Sterblichkeitsrate bei Patienten mit verstopften Arterien erheblich senken kann.
Die neuesten Forschungsergebnisse zeigen, dass die sofortige Verabreichung einer Kombination aus Statinen und Ezetimib anstelle von Statinen allein bei Patienten mit verstopften Arterien die Sterblichkeitsrate signifikant senken kann. Diese Therapie könnte Tausende von Todesfällen durch Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere kardiovaskuläre Erkrankungen verhindern.
Die Meta-Analyse, die in den Mayo Clinic Proceedings veröffentlicht wurde, umfasst 108.353 Patienten aus 14 Studien, die ein sehr hohes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle hatten oder bereits eines dieser Ereignisse erlitten hatten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombinationstherapie mit Ezetimib und hochdosierten Statinen das Risiko eines Todes aus jeglicher Ursache um 19% und das Risiko eines kardiovaskulären Todes um 16% senkte.
Darüber hinaus reduzierte die Kombinationstherapie die LDL-C-Werte um zusätzliche 13 mg/dL im Vergleich zu Statinen allein, was die Wahrscheinlichkeit, das ideale Ziel von weniger als 70 mg/dL LDL-C zu erreichen, um 85% erhöhte. Diese Ergebnisse waren in der Netzwerk-Meta-Analyse noch ausgeprägter, die eine 49%ige Reduktion der Gesamtmortalität und eine 39%ige Reduktion der schweren kardiovaskulären Ereignisse im Vergleich zur alleinigen hochdosierten Statintherapie zeigte.
Prof. Maciej Banach, der die Studie leitete, betont, dass die Kombinationstherapie sicher und wirksam ist. Die Rate der Therapieabbrüche war zwischen den Gruppen vergleichbar, und es gab eine signifikante 44%ige Reduktion des Abbruchrisikos bei Patienten, die mit einer moderat hochdosierten Statintherapie plus Ezetimib behandelt wurden.
Bislang gab es widersprüchliche Ergebnisse darüber, ob die kombinierte cholesterinsenkende Therapie sofort bei Hochrisikopatienten angewendet werden sollte. Diese Studie bestätigt, dass die Kombinationstherapie sofort in Betracht gezogen werden sollte und der Goldstandard für die Behandlung von Hochrisikopatienten nach einem akuten kardiovaskulären Ereignis sein sollte.
Die Studie hebt hervor, dass diese Therapie keine zusätzliche Finanzierung oder Erstattung neuer teurer Medikamente erfordert. Tatsächlich könnte sie zu niedrigeren Raten von Erst- und Folgeherzinfarkten und Schlaganfällen sowie deren Komplikationen wie Herzinsuffizienz führen, die für alle Gesundheitssysteme extrem kostspielig sind.
Prof. Banach schätzt, dass die Einführung der Kombinationstherapie in alle Behandlungsrichtlinien weltweit über 330.000 Todesfälle pro Jahr verhindern könnte, darunter fast 50.000 allein in den USA. Er empfiehlt, dass die Kombinationstherapie als Goldstandard für die Behandlung dieser Patienten angesehen und in alle zukünftigen Behandlungsrichtlinien aufgenommen werden sollte.
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