SHANGHAI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass körperliche Aktivität das Risiko für neurologische und psychische Erkrankungen erheblich senken kann.



Eine umfassende Studie hat ergeben, dass Menschen, die regelmäßig moderate bis intensive körperliche Aktivitäten ausüben, ein signifikant geringeres Risiko haben, an Demenz, Schlaganfall, Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen zu erkranken. Die Forscher analysierten Daten von über 73.000 Personen, die tragbare Geräte zur Messung ihrer Aktivitätsniveaus nutzten, um objektive Bewegungs- und Verhaltensdaten zu erhalten.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Personen mit höherem Energieverbrauch ein um 14 % bis 40 % geringeres Risiko hatten, diese Erkrankungen zu entwickeln. Im Gegensatz dazu erhöhte sich das Krankheitsrisiko bei Personen, die mehr Zeit im Sitzen verbrachten, um bis zu 54 %. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Förderung körperlicher Aktivität eine Schlüsselstrategie zur Reduzierung der Belastung durch neurologische und psychische Gesundheitsstörungen sein könnte.

Die Studie, die auf der 77. Jahrestagung der American Academy of Neurology vorgestellt wird, unterstreicht die Bedeutung von körperlicher Aktivität und sitzendem Verhalten als modifizierbare Faktoren, die die Gehirngesundheit verbessern und die Inzidenz dieser Krankheiten verringern können. Dr. Jia-Yi Wu von der Fudan-Universität in Shanghai betont, dass die Ermutigung zu solchen Lebensstiländerungen das Potenzial hat, die Belastung durch diese Krankheiten in der Zukunft zu verringern.

Die Forscher nutzten eine große Datenbank aus dem Vereinigten Königreich und untersuchten Daten von 73.411 Personen mit einem Durchschnittsalter von 56 Jahren, die kontinuierlich für sieben Tage Beschleunigungsmesser trugen. Diese Geräte maßen ihre körperliche Aktivität, den Energieverbrauch und die tägliche Sitzzeit. Metabolische Äquivalente (METs) wurden verwendet, um den Energieverbrauch zu quantifizieren.

Moderate bis intensive körperliche Aktivität wurde als Aktivitäten mit einem Energieverbrauch von mindestens drei METs definiert, wobei Gehen oder Putzen drei METs entsprachen und intensivere Übungen wie Radfahren je nach Geschwindigkeit etwa sechs METs erreichen konnten. Personen mit einem täglichen Energieverbrauch von 1,22 Kilojoule pro Kilogramm entwickelten keine der fünf untersuchten Krankheiten, während diejenigen, die an Demenz erkrankten, einen Verbrauch von 0,85 aufwiesen.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist die objektive Messung der Aktivitätsniveaus, die eine genauere Bewertung der Risikofaktoren ermöglicht. Allerdings ist zu beachten, dass 96 % der Studienteilnehmer weiße Personen waren, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Bevölkerungsgruppen einschränken könnte.

Diese Forschung wurde durch Zuschüsse des Projekts „Wissenschaftliche und technologische Innovation 2030 – Gehirnwissenschaft und gehirninspirierte künstliche Intelligenz“ unterstützt. Die Ergebnisse könnten weitreichende Implikationen für die Entwicklung von Interventionen zur Prävention dieser Krankheiten haben.

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Körperliche Aktivität reduziert das Risiko von Hirnerkrankungen
Körperliche Aktivität reduziert das Risiko von Hirnerkrankungen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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