DÜSSELDORF / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Stahlhändler Klöckner & Co steht vor großen Herausforderungen, die durch niedrige Stahlpreise und einen umfassenden Konzernumbau geprägt sind. Trotz dieser Widrigkeiten hält das Unternehmen an seinen Dividendenplänen fest und zeigt sich optimistisch für die Zukunft.

Der Stahlhändler Klöckner & Co sieht sich im Jahr 2024 erneut mit finanziellen Verlusten konfrontiert, die auf die anhaltend niedrigen Stahlpreise und die hohen Kosten eines umfassenden Konzernumbaus zurückzuführen sind. Dennoch bleibt das Unternehmen optimistisch und plant, die Dividende auf dem Niveau des Vorjahres zu belassen, um das Vertrauen der Aktionäre zu stärken.

Vorstandschef Guido Kerkhoff präsentierte die Jahresbilanz in Düsseldorf und hob die Fortschritte bei der Neuausrichtung des Geschäfts hervor. Besonders die Expansion im Bereich höherwertiger Produkte wird als Schlüssel zur zukünftigen Stabilität gesehen. Diese strategische Neuausrichtung soll Klöckner & Co helfen, sich von den volatilen Stahlpreisen unabhängiger zu machen.

Die Börse reagierte zunächst positiv auf die Nachrichten, doch die anfängliche Euphorie wich schnell einer Ernüchterung. Die Aktie von Klöckner verlor zeitweise fast zwei Prozent an Wert und notierte zuletzt bei 6,91 Euro. Damit fiel sie im SDax-Nebenwerte-Index auf einen der unteren Ränge zurück. Historische Höchststände von über 50 Euro aus dem Jahr 2007 sind weiterhin in weiter Ferne.

Dennoch hat die Aktie seit Jahresbeginn über 50 Prozent an Wert gewonnen, was auf eine gewisse Zuversicht der Investoren hindeutet. Klöckner musste einen Verlust von rund 177 Millionen Euro ausweisen, ähnlich wie im Vorjahr. Besonders der Verkauf des europäischen Stahldistributionsgeschäfts belastete die Bilanz mit einem Minus von 30 Millionen Euro.

Die Konzernführung begründet den Dividendenvorschlag mit den nur teilweise ausgeschütteten Ergebnissen der Vorjahre und einem positiven betrieblichen Barmittelfluss von 160 Millionen Euro, der jedoch hinter dem Vorjahreswert zurückblieb. Der Absatz konnte um rund fünf Prozent auf 4,5 Millionen Tonnen gesteigert werden, während der Umsatz aufgrund der sinkenden Stahlpreise in Europa und den USA um etwa fünf Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zurückging.

Diese Entwicklungen wirkten sich entscheidend auf das bereinigte operative Ergebnis aus, das um 28 Prozent auf 136 Millionen Euro schrumpfte und damit unter den Erwartungen der Analysten lag. Kerkhoff setzt weiterhin auf den strategischen Ausbau im Bereich der Wertschöpfung.

Klöckner investiert in ein neues Aluminiumverarbeitungswerk in Mississippi, das 2026 eröffnet werden soll, angrenzend an ein im Bau befindliches Flachwalzwerk von Aluminum Dynamics. Fortschritte wurden auch bei der Digitalisierung und Automatisierung, insbesondere im Vertrieb, erzielt.

Für das laufende Jahr erwartet Kerkhoff eine Erholung, mit höheren Absätzen, Umsätzen und einem verbesserten operativen Gewinn sowie einen operativen Gewinn im ersten Quartal in der Größenordnung des Vorjahres.

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Klöckner & Co trotzt Stahlpreiskrise mit strategischem Umbau
Klöckner & Co trotzt Stahlpreiskrise mit strategischem Umbau (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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