MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf unseren Planeten, sondern auch auf den Weltraum. Eine neue Studie zeigt, dass die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen die obere Atmosphäre dünner macht und dadurch die Fähigkeit verringert, Weltraumschrott aus der Umlaufbahn zu ziehen.

Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen, die über die Erde hinausgehen und den Weltraum betreffen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen die Dichte der oberen Atmosphäre verringert. Diese Veränderung führt dazu, dass Weltraumschrott und Satelliten weniger Widerstand erfahren und somit länger in der Umlaufbahn bleiben. Dies könnte die Kapazität für neue Satelliten in der erdnahen Umlaufbahn drastisch reduzieren.

Seit den 1990er Jahren ist bekannt, dass der Klimawandel die Dichte der oberen Atmosphärenschichten beeinflusst. Doch erst in den letzten Jahren haben Wissenschaftler begonnen, die genauen Auswirkungen auf Satelliten und Weltraumschrott zu quantifizieren. Eine Forschergruppe am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat nun die Folgen dieser verringerten Dichte auf die Sicherheit des orbitalen Verkehrs untersucht. Die Ergebnisse sind alarmierend: Bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnte die sichere Kapazität für Satelliten in bestimmten Umlaufbahnen um bis zu 66% sinken.

Diese Entdeckung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Nutzung des Weltraums durch den Menschen rapide zunimmt. Große Satellitenkonstellationen wie SpaceX’s Starlink oder Amazons Project Kuiper tragen zur Zunahme der Satelliten in der Umlaufbahn bei. Doch ohne eine signifikante Reduzierung der Treibhausgasemissionen wird die sogenannte ‘Satelliten-Tragfähigkeit’ der erdnahen Umlaufbahn weiter abnehmen.

Richard Linares, Mitautor der Studie und außerordentlicher Professor am MIT, betont, dass die Kapazität in bestimmten lokalen Regionen bereits heute an ihre Grenzen stößt. Dies könnte zu lokalen Kaskaden von Weltraumschrottkollisionen führen, die weitere Trümmerwolken erzeugen und die Sicherheit des orbitalen Verkehrs weiter verringern.

Die Studie, die in der Zeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht wurde, zeigt, dass es noch Hoffnung gibt. Die Menschheit hat die Möglichkeit, diesen Trend zu stoppen, indem sie die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre stabilisiert. William Parker, Hauptautor der Studie und Doktorand am MIT, warnt jedoch, dass der Weltraum ohne sorgfältiges Management und Emissionsreduktion zu überfüllt werden könnte, was zu mehr Kollisionen und Trümmern führen würde.

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Klimawandel verschärft das Problem des Weltraumschrotts
Klimawandel verschärft das Problem des Weltraumschrotts (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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