MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Genuss einer Tasse Kaffee am Morgen wird für viele Menschen teurer, da Tchibo, einer der führenden Anbieter von Röstkaffee, seine Preise erhöht hat. Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf die zunehmenden Herausforderungen, die der Klimawandel für die Kaffeeproduktion mit sich bringt.
Der tägliche Kaffeegenuss ist für viele Menschen ein unverzichtbares Ritual, doch die steigenden Preise könnten diesen Genuss bald trüben. Tchibo, ein führender Anbieter von Röstkaffee, hat kürzlich seine Preise erhöht, was auf die zunehmende Knappheit von Rohkaffee zurückzuführen ist. Diese Knappheit wird durch klimatische Veränderungen in den Anbauländern verursacht, die die Ernteerträge beeinträchtigen.
Die Preiserhöhung bei Tchibo beträgt je nach Sorte zwischen 50 Cent und 1 Euro pro Pfund. Ein Sprecher des Unternehmens betonte, dass diese Maßnahme notwendig sei, um weiterhin hochwertige Rohkaffees einkaufen und die Kaffeebauern mit fairen Preisen unterstützen zu können. Bereits im April 2024 hatte Tchibo die Preise angehoben, was für Kaffeeliebhaber in Deutschland, die im Durchschnitt vier Tassen pro Tag konsumieren, eine spürbare finanzielle Belastung darstellt.
Der Großteil der weltweiten Kaffeeproduktion stammt aus Brasilien, das etwa 34 Prozent des globalen Kaffees exportiert. Doch auch hier sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar. Brasilien erlebt eine der schlimmsten Dürreperioden seit 40 Jahren, die besonders in der Blütezeit der Kaffeepflanzen großen Schaden anrichtet. Die empfindlichen Arabica-Bohnen, die in höheren Lagen gedeihen, sind besonders betroffen. Die brasilianische Versorgungsgesellschaft Conab prognostiziert für die Saison 2025/2026 einen Rückgang der Ernte um 4,4 Prozent.
Studien zeigen, dass die Anbauflächen für Arabica-Kaffee bis 2050 drastisch schrumpfen könnten. In einigen Regionen Brasiliens könnten bis zu 97 Prozent der Anbaugebiete unbrauchbar werden. Auch andere landwirtschaftliche Produkte wie Orangen sind von den extremen Wetterbedingungen betroffen, was die wirtschaftlichen Herausforderungen für das Land weiter verschärft.
Auf den internationalen Rohstoffmärkten hat sich der Preis für ein Pfund Arabica-Bohnen aus Brasilien fast verdoppelt, was Tchibo nun an die Verbraucher weitergibt. Auch andere Marken könnten diesem Beispiel folgen. Laut Statistischem Bundesamt war Bohnenkaffee im Januar 2025 bereits rund sechs Prozent teurer als im Vorjahr.
Für Tchibo ist die Preiserhöhung eine schwierige Entscheidung, da das Unternehmen im Wettbewerb mit den Eigenmarken der Supermärkte steht. Aldi Süd beispielsweise bietet seinen Kaffee zu sehr günstigen Preisen an, was Tchibo als Preisdumping ansieht. Trotz einer Klage gegen den Discounter blieb der Erfolg bisher aus, doch Tchibo plant, in Berufung zu gehen.
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