CAMBRIDGE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen, die nicht nur auf der Erde, sondern auch im Weltraum spürbar sind. Eine neue Studie zeigt, dass die zunehmende Konzentration von Kohlendioxid (CO₂) in der Atmosphäre die Anzahl der Satelliten, die sicher um die Erde kreisen können, erheblich beeinflusst.
Der Einfluss des Klimawandels auf die Erdatmosphäre ist ein gut dokumentiertes Phänomen, das nun auch den Weltraum erreicht. Eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA, hat gezeigt, dass die Dichte der höheren Atmosphärenschichten durch den Anstieg von CO₂ abnimmt. Diese Veränderung hat direkte Auswirkungen auf die Fähigkeit der Atmosphäre, Weltraumschrott zu verglühen, was wiederum die Sicherheit und Kapazität von Satelliten im Orbit beeinflusst.
Das Team um William Parker vom MIT hat in einem Computermodell untersucht, wie sich die fortschreitende Erderwärmung auf die Satellitenkapazität auswirken könnte. Bei anhaltend hohen Treibhausgasemissionen könnte der Erdorbit bis zum Jahr 2100 bis zu 66 Prozent weniger Satelliten aufnehmen als heute theoretisch möglich. Besonders betroffen sind Höhen zwischen 400 und 1000 Kilometern, wo der Rückgang sogar 82 Prozent betragen könnte.
Obwohl diese Zahlen alarmierend klingen, besteht kurzfristig kein Grund zur Panik. Derzeit könnten immer noch bis zu 148.000 Satelliten sicher betrieben werden. Zum Vergleich: SpaceX plant für sein Starlink-Netzwerk etwa 30.000 Satelliten. Dennoch bleibt die langfristige Entwicklung besorgniserregend, da weniger dichte Atmosphärenschichten den Luftwiderstand von Trümmern verringern und deren Lebensdauer im Orbit verlängern.
Ein weiterer Aspekt der Studie ist die Rolle der Sonnenaktivität. Diese unterliegt einem elfjährigen Zyklus, der die Ausdehnung und Kontraktion der Thermosphäre beeinflusst. Bei einem Sonnenmaximum dehnt sich die Thermosphäre aus, während sie sich bei einem Minimum zusammenzieht. Diese natürlichen Schwankungen verstärken die durch CO₂ verursachten Veränderungen und könnten die Situation weiter verschärfen.
Ingrid Cnossen vom British Antarctic Survey kommentiert die Ergebnisse der Studie als glaubwürdig und weist darauf hin, dass die Abnahme der Atmosphärendichte in den letzten 50 Jahren bereits beobachtet wurde. Diese langfristige Entwicklung könnte die Kollisionsgefahr im Orbit erhöhen, da weniger dichte Atmosphärenschichten den Luftwiderstand von Trümmern verringern und deren Lebensdauer im Orbit verlängern.
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, um die langfristige Nutzung des Erdorbits zu sichern. Gleichzeitig müssen Strategien entwickelt werden, um den bestehenden Weltraumschrott zu reduzieren und neue Technologien zu fördern, die den sicheren Betrieb von Satelliten auch unter veränderten Bedingungen gewährleisten.
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