LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die internationale Schifffahrtsbranche steht vor entscheidenden Verhandlungen, die den Weg zur Klimaneutralität bis 2050 ebnen sollen.
Die internationale Schifffahrtsbranche steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Deutsche Reeder und Umweltschützer drängen auf klare Regelungen bei den bevorstehenden Klimaschutzverhandlungen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) in London. Diese Verhandlungen, die vom 7. bis 11. April stattfinden, sind entscheidend für die Zukunft der globalen Schifffahrt.
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg hebt die Bedeutung dieser Gespräche hervor und betont, dass weltweit harmonisierte Klimaschutzregelungen notwendig sind, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Parallel dazu fordert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) aus Berlin ein starkes Engagement für Klimaschutzmaßnahmen, um die Dringlichkeit der Situation zu unterstreichen.
Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen mittelfristige Klimaschutzmaßnahmen, darunter ein Treibstoffstandard und ein CO2-Preismodell. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Emissionen der Schifffahrtsbranche, die 2018 etwa 2,9 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen ausmachten, signifikant zu reduzieren. Sollte eine Einigung erzielt werden, plant die IMO, die neuen Regelungen auf einer Sondersitzung im Oktober zu beschließen, mit einem Inkrafttreten frühestens im Jahr 2027.
Die Bundesregierung, vertreten durch das Bundesverkehrsministerium, setzt sich für ein ambitioniertes Ergebnis ein, das international Bestand hat. Der VDR betont, dass die Verhandlungen mit Nachdruck verfolgt werden sollten, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Reeder zu sichern.
Ein umstrittenes Thema ist die Rolle von Biotreibstoffen und Flüssigerdgas (LNG) in der Schifffahrt. Nabu-Schifffahrtsexperte Sönke Diesener spricht sich gegen deren Bevorzugung aus und plädiert stattdessen für klimaneutrale E-Fuels als Maßstab neuer Standards. Er sieht im CO2-Preis einen notwendigen Impuls für die Transformation der Schifffahrtsbranche.
Bereits im Juli 2023 hatte sich die IMO auf das Ziel festgelegt, die Schifffahrt bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Diese Verpflichtung unterstreicht die Dringlichkeit der aktuellen Verhandlungen und die Notwendigkeit, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionen der Branche zu reduzieren.
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