STOCKHOLM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der schwedische Fintech-Riese Klarna, bekannt für seine ‘Buy Now, Pay Later’-Dienste, plant einen Börsengang in New York, obwohl die aktuellen Marktbedingungen alles andere als ideal sind.
Der schwedische Fintech-Anbieter Klarna, der sich auf ‘Buy Now, Pay Later’-Dienste spezialisiert hat, plant einen Börsengang in New York. Dies geschieht trotz der derzeit schwierigen Marktbedingungen, die durch einen Rückgang des S&P 500 um fast 4 Prozent und eine erhöhte Volatilität gekennzeichnet sind. Während andere Unternehmen wie Chime und Genesys auf stabilere Zeiten warten, geht Klarna einen anderen Weg.
Ein Grund für diesen Schritt könnte sein, dass Klarna die aktuellen Bedingungen als weniger riskant einschätzt als mögliche zukünftige Verschlechterungen. Trotz der Herausforderungen auf dem Markt verfügt Klarna über eine solide finanzielle Basis mit einem Investment-Grade-Kreditrating und einer Banklizenz, die es dem Unternehmen ermöglicht, den Großteil seiner Kredite durch günstige Kundeneinlagen zu finanzieren.
Die Rentabilität von Klarna macht das Unternehmen zu einem attraktiveren Kandidaten für einen Börsengang als viele andere Neulinge. Doch das Unternehmen ist stark von den Konsumausgaben abhängig, die derzeit in mehreren wichtigen Märkten rückläufig sind. Fast 60 Prozent der Einnahmen von Klarna stammen aus Gebühren, die Einzelhändler für Verkäufe über die Plattform zahlen. Ein Rückgang des Konsumentenvertrauens könnte daher die Wachstumsraten von Klarna gefährden.
Besonders betroffen ist Klarna von Ausgaben für diskretionäre Güter wie Kleidung. Große Kunden wie H&M und Inditex stehen unter Druck, was sich negativ auf Klarna auswirken könnte. In Großbritannien schrumpfte die Wirtschaft unerwartet, und in den USA erreichte der University of Michigan Consumer Sentiment Index seinen niedrigsten Stand seit November 2022.
Das Worst-Case-Szenario für Klarna wäre ein ernsthafter wirtschaftlicher Abschwung, der zu einem Anstieg der Zahlungsausfälle führen könnte. Selbst ein moderater Rückgang der Konsumausgaben könnte die Wachstumsambitionen des Unternehmens gefährden, das darauf hofft, als schnell wachsendes Technologieunternehmen bewertet zu werden.
Als Klarna in Großbritannien Fuß fasste, warb das Unternehmen mit einer Reihe von Videos und Plakaten, die die ‘smoooth’ Zahlungsabwicklung betonten. Diese reibungslose Erfahrung schätzen die Kunden nach wie vor, doch Investoren sollten nicht davon ausgehen, dass das Leben als börsennotiertes Unternehmen ebenso reibungslos verläuft.
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