VIRGINIA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer bedeutenden rechtlichen Auseinandersetzung haben die American Civil Liberties Union (ACLU) und eine Gruppe von Schülern und Familienmitgliedern das US-Verteidigungsministerium verklagt. Der Grund: Buchverbote und Änderungen im Lehrplan an Militärschulen, die auf Anordnungen der Trump-Administration zurückgehen.
Die Klage, die vor einem Bundesgericht im Eastern District of Virginia eingereicht wurde, wirft den Verantwortlichen der Department of Defense Education Activity (DoDEA) vor, die Lernmöglichkeiten der Schüler unnötig zu beeinträchtigen. Betroffen sind 12 Schüler aus sechs Familien, die Militärschulen in Virginia, Kentucky, Italien und Japan besuchen. Natalie Tolley, eine der klagenden Eltern, betont, dass das Lernen ein heiliges und grundlegendes Recht sei, das nun für Schüler in DoDEA-Schulen eingeschränkt werde. Seit Januar hat das Schulsystem des Verteidigungsministeriums, das 161 Schulen in 11 Ländern umfasst, begonnen, Bücher zu entfernen und Lehrpläne zu ändern, die sich mit ‘Gender-Ideologie’ oder ‘spaltender Gleichheitsideologie’ befassen. Laut der ACLU wurden dabei auch Texte über Sklaverei, die Geschichte der Ureinwohner Amerikas, LGBTQ+-Geschichte und Prävention von sexueller Belästigung verboten. Emerson Sykes, ein leitender Anwalt der ACLU, kritisiert, dass diese Schulen zu den vielfältigsten und leistungsstärksten des Landes gehören und es besonders beleidigend sei, ihre Regale von diversen Büchern zu leeren und Frauen, LGBTQ-Personen und Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Lehrplan zu streichen, um ein politisches Ziel zu verfolgen. Die Klage fordert die vollständige Aufhebung der Exekutivanordnungen der Regierung und die Wiedereinsetzung aller Bücher, Unterrichtsmaterialien und Kursrichtlinien an den Schulen des Verteidigungsministeriums. Matt Callahan, leitender Anwalt der ACLU von Virginia, argumentiert, dass die Regierung nicht einfach Verweise auf Rasse und Geschlecht aus öffentlichen Schulbibliotheken und Klassenzimmern entfernen kann, nur weil die Trump-Administration bestimmte Ansichten zu diesen Themen nicht mag. In der vergangenen Woche haben Hunderte von Schülern an DoDEA-Schulen gegen die umstrittenen Änderungen protestiert. Die Führung des Ministeriums erwägt noch disziplinarische Maßnahmen gegen die an den Protesten beteiligten Personen.
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