MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie legt nahe, dass die Exposition gegenüber einem bakteriellen Toxin in der Kindheit eine Rolle bei der Zunahme von Darmkrebsfällen bei jungen Menschen spielen könnte.
Die jüngsten Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Exposition gegenüber einem bakteriellen Toxin, das im Darm produziert wird, eine treibende Kraft hinter der Zunahme von Darmkrebs bei jungen Menschen sein könnte. Diese Erkenntnisse sind Teil der laufenden Bemühungen, die Ursachen für den weltweiten Anstieg von Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren zu verstehen. Während Krebs traditionell als Alterskrankheit betrachtet wurde, suchen Wissenschaftler nun nach Erklärungen für die steigenden Fallzahlen in jüngeren Altersgruppen.
Seit 1990 ist die Zahl der frühzeitigen Krebsdiagnosen weltweit um etwa 80 Prozent gestiegen, während die Todesfälle um 28 Prozent zugenommen haben. Besonders stark betroffen sind Prostata- und Nasenrachenkrebs. Die genauen Ursachen sind noch unklar, aber Forscher vermuten, dass eine Kombination aus Umwelt- und Lebensstilfaktoren genetische Mutationen auslöst, die das Krebsrisiko erhöhen.
Eine neue Analyse, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, legt nahe, dass bei Darmkrebs die Kindheitsexposition gegenüber einem bakteriellen Toxin namens Colibactin eine Rolle spielen könnte. Colibactin wird von einem bestimmten Stamm von E. coli produziert, einem häufigen Darmmikroorganismus. Die Exposition in der frühen Kindheit hinterlässt offenbar einen einzigartigen genetischen Fingerabdruck in den Darmzellen, was das Risiko erhöht, dass jemand vor dem 50. Lebensjahr an Darmkrebs erkrankt.
Forscher analysierten Proben von 981 Darmkrebspatienten aus 11 Ländern und stellten fest, dass Colibactin-assoziierte Genmutationen bei Krebspatienten unter 40 Jahren 3,3-mal häufiger vorkamen als bei Patienten, die nach dem 70. Lebensjahr diagnostiziert wurden. In Ländern, in denen Darmkrebs bei jungen Menschen häufiger vorkommt, waren die Mutationen noch häufiger.
Diese genetischen Veränderungen treten früh auf, während sich die Tumore entwickeln, was mit früheren Forschungen übereinstimmt, die darauf hindeuten, dass Mutationen innerhalb der ersten zehn Lebensjahre auftreten. Das bedeutet, dass die Bakterien möglicherweise bereits im Kindesalter die Grundlage für Krebs legen, Jahrzehnte bevor Symptome auftreten.
Unabhängige Experten betonen, dass weitere Studien erforderlich sind, um zu bestätigen, dass Colibactin-assoziierte Mutationen tatsächlich Darmkrebs verursachen, sowie um zu klären, wie Kinder den Bakterien ausgesetzt werden. Es bleibt unklar, wann und wie der spezielle E. coli-Stamm in den Darm gelangt und warum er normalerweise verschwunden ist, wenn der Krebs zu wachsen beginnt.
Die Frage, wie die Bakterien eliminiert werden könnten und ob dies unbeabsichtigte Folgen für die Darmgesundheit hätte, bleibt ebenfalls offen, da E. coli in einigen Probiotika verwendet wird. Viele Menschen könnten Colibactin ausgesetzt sein, ohne Krebs zu entwickeln, da die Bakterien die richtigen Mutationen verursachen müssen, um das Wachstum eines Tumors zu fördern.
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