PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet die Auswirkungen von emotionalem Missbrauch in der Kindheit auf das Verhalten am Arbeitsplatz, insbesondere bei Mitarbeitern mit einem starken Machtstreben.

Emotionale Missbrauchserfahrungen in der Kindheit können tiefgreifende Auswirkungen auf das spätere Leben haben, insbesondere im beruflichen Umfeld. Eine aktuelle Untersuchung in einem chinesischen IT-Unternehmen zeigt, dass Mitarbeiter, die in ihrer Kindheit emotionalen Missbrauch erlitten haben, häufiger in Konflikte am Arbeitsplatz verwickelt sind, wenn sie ein starkes Streben nach Macht zeigen. Diese Personen sind zudem anfälliger für soziale Ausgrenzung durch Kollegen.

Soziale Ausgrenzung am Arbeitsplatz, auch als Ostrakismus bekannt, kann das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Sie äußert sich oft subtil, etwa durch Ignorieren oder Ausschluss von Diskussionen, und hinterlässt bei den Betroffenen ein Gefühl der Isolation. Im Gegensatz dazu entstehen zwischenmenschliche Konflikte durch Meinungsverschiedenheiten oder Spannungen, die aus unterschiedlichen Zielen oder Werten resultieren können.

Die Studie, geleitet von Beini Liu und ihrem Team, untersuchte die Verbindung zwischen emotionalem Missbrauch in der Kindheit und der Wahrscheinlichkeit, am Arbeitsplatz ausgegrenzt oder in Konflikte verwickelt zu werden. Basierend auf der sozialen Lerntheorie wird angenommen, dass Menschen Verhaltensweisen durch das Beobachten von Autoritätspersonen erlernen. Daher könnten diejenigen, die in ihrer Kindheit emotionalen Missbrauch erfahren haben, als Erwachsene anfälliger für Konflikte am Arbeitsplatz sein, insbesondere wenn sie stark auf Machtgewinn fokussiert sind.

Die Untersuchung wurde in zwei Phasen durchgeführt. Zunächst gaben 350 Mitarbeiter an, ob sie in ihrer Kindheit emotionalen Missbrauch erlebt hatten. Zwei Wochen später bewerteten Kollegen das Konfliktverhalten der Teilnehmer. Weitere zwei Wochen später gaben die Teilnehmer an, inwieweit sie sich am Arbeitsplatz ausgegrenzt fühlten und wie stark ihr Machtstreben war.

Die Ergebnisse zeigten, dass ältere Mitarbeiter etwas häufiger soziale Ausgrenzung erlebten. Teilnehmer mit einem starken Machtstreben berichteten von höheren Ostrakismus-Erfahrungen und wurden von Kollegen häufiger in Konflikte verwickelt. Interessanterweise war der Grad des erlebten emotionalen Missbrauchs in der Kindheit nicht direkt mit Konflikten oder Ostrakismus verbunden, es sei denn, die Betroffenen hatten ein starkes Machtstreben.

Die Studie hebt hervor, dass Mitarbeiter, die emotionalen Missbrauch in der Kindheit erlebt haben, sich der möglichen Auswirkungen auf ihr Konfliktverhalten am Arbeitsplatz bewusst sein sollten. Insbesondere sollten sie auf ihre Worte und Handlungen achten, wenn Konflikte mit Kollegen drohen. Die Erkenntnisse deuten darauf hin, dass negative Kindheitserfahrungen kontraproduktive Verhaltensweisen fördern können, wenn Mitarbeiter versuchen, ihre Autorität zu erhöhen.

Obwohl die Studie wertvolle Einblicke bietet, ist zu beachten, dass alle Teilnehmer aus einem einzigen Unternehmen der IT-Branche stammen. Ergebnisse aus anderen Branchen könnten abweichen. Zudem erlaubt das Studiendesign keine kausalen Schlussfolgerungen.

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Kindheitserfahrungen beeinflussen Konflikte am Arbeitsplatz
Kindheitserfahrungen beeinflussen Konflikte am Arbeitsplatz (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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