BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) zur automatischen Strukturierung medizinischer Daten in der elektronischen Patientenakte (ePA) könnte die Gesundheitsversorgung revolutionieren. Ein Forschungsprojekt am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern arbeitet daran, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Art und Weise, wie medizinische Daten verarbeitet und genutzt werden, grundlegend zu verändern. Ein aktuelles Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern zielt darauf ab, medizinische Daten aus der Versorgung in strukturierte Formate zu überführen. Dies könnte die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) auf eine neue Stufe heben.
Im Rahmen des dreijährigen Projekts „FHIR-Starter“ entwickelt ein Konsortium einen Softwaredienst, der mithilfe von Large Language Models (LLMs) und Natural Language Processing (NLP) medizinische Daten aus Volltextdokumenten wie PDF-Dateien analysiert und in standardisierte Datenformate überführt. Dabei kommen der europaweit verwendete medizinische Datenstandard FHIR sowie die Kodiersysteme LOINC und SNOMED-CT zum Einsatz.
Diese Technologie könnte den zeitintensiven Prozess des Lesens und Übertragens von Informationen aus medizinischen Berichten erheblich vereinfachen. Die Software übernimmt das Extrahieren und Strukturieren der Daten, was nicht nur die Effizienz in der Praxis erhöht, sondern auch die Bereitstellung von Daten für die Forschung erleichtert. Langfristig könnte dies dazu führen, dass Ärztinnen und Ärzte Laborwerte im Zeitverlauf anzeigen oder Medikamentenlisten automatisiert erstellen lassen können.
Das Konsortium, zu dem neben dem IESE auch das Berliner Institut für Gesundheitsforschung in der Charité und das KI-Unternehmen Insiders Technologies gehören, wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWK) mit 1,64 Millionen Euro gefördert. Der Softwaredienst soll offene Schnittstellen bieten, die es ermöglichen, die strukturierten Daten automatisiert in bestehende Systeme zu integrieren.
Eine der größten Herausforderungen bei diesem Projekt ist die Sicherstellung der Datenverlässlichkeit. KI-Modelle wie LLMs neigen dazu, unzureichende Daten durch erfundene Informationen zu ergänzen, was in der medizinischen Versorgung fatale Folgen haben könnte. Daher ist es notwendig, Sicherheitsmechanismen zu implementieren, um die Zuverlässigkeit der Daten zu gewährleisten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Datenschutz. Da marktübliche LLMs oft auf Servern im Ausland laufen, die den Sicherheitsanforderungen nicht entsprechen, wird der Softwaredienst auf Open Source LLMs basieren, die auf den eigenen Servern der Anwender betrieben werden. Dies soll ein sicheres System schaffen, das den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entspricht.
Mit der Entwicklung des sogenannten Uncertainty Wrappers, eines Tools zur Quantifizierung und Verwaltung von Unsicherheiten in KI-Modellen, hat das IESE bereits eine wichtige Vorarbeit geleistet. Diese Technologie könnte entscheidend dazu beitragen, die Herausforderungen bei der Implementierung von KI im Gesundheitswesen zu meistern.
- NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Duales Studium BWL-Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell
Werkstudent (m/w/d) für KI / Chatbot-Entwicklung
Full Stack AI Engineer / Softwareentwickler / KI-Spezialist mit Homeoffice / in Voll- oder Teilzeit (gn)
Praktikum im Bereich Architekturentwicklung Energieversorgung mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz ab April / Mai 2025
- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "KI zur Strukturierung medizinischer Daten in elektronischen Patientenakten" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "KI zur Strukturierung medizinischer Daten in elektronischen Patientenakten" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die deutsche Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »KI zur Strukturierung medizinischer Daten in elektronischen Patientenakten« bei Google Deutschland suchen und bei Google News recherchieren!