KI und Automatisierung: Neue Bedrohungen für die Cybersicherheit

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit entwickelt sich rasant weiter, angetrieben durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierungstechnologien. Laut einem aktuellen Bericht von FortiGuard Labs hat die Verfügbarkeit von Ressourcen aus dem Dark Web zu einer dramatischen Eskalation sowohl im Umfang als auch in der Raffinesse von Cyberangriffen geführt.

Die rasante Entwicklung der Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit wird maßgeblich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierungstechnologien vorangetrieben. Laut einem aktuellen Bericht von FortiGuard Labs hat die Verfügbarkeit von Ressourcen aus dem Dark Web zu einer dramatischen Eskalation sowohl im Umfang als auch in der Raffinesse von Cyberangriffen geführt. Angreifer nutzen diese Technologien, um schneller und effizienter als je zuvor vorzugehen, indem sie die Zeit zwischen der Offenlegung von Schwachstellen und deren Ausnutzung verkürzen und ihre Operationen durch die Industrialisierung der Cyberkriminalität skalieren.

Besonders die Künstliche Intelligenz hat sich als mächtiges Werkzeug für Angreifer erwiesen, insbesondere bei der Erstellung von Phishing-Angriffen. Diese Angriffe sind nach wie vor äußerst effektiv und dienen oft als Einstiegspunkt für gefährlichere Angriffe wie Ransomware oder Identitätsdiebstahl. Neue Tools wie FraudGPT und WormGPT, die Deepfake-Tools DeepFaceLab und Faceswap sowie KI-generierte Phishing-Seiten wie EvilProxy und Robin Banks machen es einfacher denn je, ein Cyberkriminalitätsgeschäft aufzubauen.

Die Automatisierung hat auch zu einem Anstieg der aktiven Scans nach verwundbaren Systemen geführt, die laut Bericht auf Milliarden von Scans pro Monat angewachsen sind. Diese Entwicklung gibt Verteidigern noch weniger Zeit, um Schwachstellen zu patchen, was eine langjährige Sicherheitslücke weiter verschärft. Tools wie SIPVicious und kommerzielle Scanning-Tools werden eingesetzt, um weiche Ziele zu identifizieren, bevor Patches angewendet werden können.

Die Dark-Web-Marktplätze haben den Zugang zu Malware, Tools und sogar Zugangsdaten erleichtert. Ein besonders wachsender Markt ist der für Initial Access Brokers (IABs), die direkten Zugang zu Unternehmensinfrastrukturen verkaufen. Diese Dienste ermöglichen es Angreifern, Netzwerke zu infiltrieren, ohne nach Schwachstellen suchen zu müssen. Der Verkauf von kompromittierten Datensätzen auf Untergrundforen ist um 42 % gestiegen, was die Barriere für Angreifer weiter senkt.

Um diesen schnell wachsenden Bedrohungen zu begegnen, müssen Organisationen ihre Verteidigungsstrategien überdenken. Es reicht nicht mehr aus, sich nur auf die Abwehr von Angriffen zu konzentrieren. Stattdessen sollten Unternehmen in Erwägung ziehen, Cybersecurity-Strategen mit Hacking-Expertise einzustellen, um mit den innovativsten Angriffsmethoden Schritt zu halten. Die Simulation von realen Angriffen durch Red- und Purple-Teaming sowie die Nutzung von MITRE ATT&CK zur Verteidigung gegen Bedrohungen wie Ransomware und Spionagekampagnen sind ebenfalls wichtige Maßnahmen.

Angesichts der Geschwindigkeit, mit der Angreifer Schwachstellen finden können, sollten Verteidiger die Priorisierung von Abhilfemaßnahmen und ein effektives Patch-Management in den Vordergrund stellen. Nur so können sie den sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen einen Schritt voraus sein und ihre Systeme effektiv schützen.

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