LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung medizinischer Fachkräfte bei der Dokumentation von Patientengesprächen gewinnt zunehmend an Bedeutung. In den letzten Jahren hat sich die Investition in KI-gestützte Anwendungen zur medizinischen Dokumentation verdoppelt, da sowohl große Technologieunternehmen als auch Startups um Marktanteile im 26 Milliarden US-Dollar schweren KI-Gesundheitsmarkt konkurrieren.
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Die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Gesundheitssektor hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, insbesondere im Bereich der medizinischen Dokumentation. Große Technologieunternehmen wie Microsoft und Amazon sowie zahlreiche Startups haben erhebliche Investitionen getätigt, um sich einen Anteil am lukrativen Markt für KI-gestützte Gesundheitslösungen zu sichern. Im Jahr 2024 verdoppelte sich die Investition in KI-gestützte medizinische Dokumentations-Apps, was die Bedeutung dieser Technologie unterstreicht.
Startups wie Nabla, Heidi, Corti und Tortus haben im vergangenen Jahr erhebliche Finanzmittel erhalten, unterstützt von Investoren wie Khosla Ventures und dem französischen Tech-Milliardär Xavier Niel. Diese Unternehmen entwickeln digitale ‘Schreiber’, die Ärzten helfen sollen, medizinische Notizen schneller und effizienter zu erstellen. Die Technologie zielt darauf ab, die Interaktion zwischen Arzt und Patient zu verbessern und die Dokumentationszeit erheblich zu verkürzen.
Microsoft, das das Unternehmen Nuance übernommen hat, sowie Amazon und Oracle haben sogenannte KI-Co-Piloten für Ärzte eingeführt. Diese nutzen große Sprachmodelle und Spracherkennung, um Transkripte von Patientengesprächen automatisch zu erstellen, medizinisch relevante Details hervorzuheben und klinische Zusammenfassungen zu erstellen. Diese Entwicklungen könnten die Art und Weise, wie Ärzte ihre Arbeit dokumentieren, grundlegend verändern.
Harpreet Sood, ein Allgemeinmediziner in Süd-London, der die App des französischen Startups Nabla getestet hat, beschreibt die Technologie als transformative Entwicklung im Gesundheitswesen. Er berichtet, dass die App ihm hilft, die kognitive Belastung während der Konsultationen zu reduzieren, indem sie das gleichzeitige Schreiben und Zuhören erleichtert. Dies ermöglicht es ihm, sich stärker auf den Patienten zu konzentrieren und die Interaktion zu verbessern.
Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit der KI-generierten Notizen. Eine Studie der Mayo Clinic zeigt, dass Ärzte im Durchschnitt ein Drittel ihrer Arbeitszeit mit administrativen Aufgaben wie der Dokumentation verbringen. Die KI-Tools könnten diese Zeit erheblich reduzieren, aber es besteht die Gefahr von ‘Halluzinationen’, also fehlerhaften oder erfundenen Inhalten, die in einem medizinischen Kontext besonders schädlich sein könnten.
Eine Untersuchung der Cornell University und der University of Virginia ergab, dass etwa 1 Prozent der von Whisper generierten Transkripte fehlerhafte oder erfundene Inhalte enthielten. Diese ‘Halluzinationen’ könnten potenziell schädliche Informationen enthalten, was die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überprüfung der KI-generierten Notizen unterstreicht.
Trotz dieser Herausforderungen planen Institutionen wie die Stanford Medical School, die KI-gestützten Dokumentations-Tools weiter einzusetzen. Die Mehrheit der Ärzte, die an den Tests teilgenommen haben, berichtete von einer Zeitersparnis, obwohl die meisten Notizen manuell korrigiert werden mussten. Diese Entwicklungen zeigen, dass KI im Gesundheitswesen sowohl Chancen als auch Risiken birgt, die sorgfältig abgewogen werden müssen.
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