BONN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der medizinischen Diagnostik könnte eine neue KI-gestützte Technologie den entscheidenden Unterschied machen. Forscher am Universitätsklinikum Bonn haben ein innovatives Tool entwickelt, das durch die Analyse von Gesichtszügen die Diagnose seltener genetischer Erkrankungen erheblich beschleunigen kann.

Die Diagnose seltener Erkrankungen stellt für viele Patienten eine langwierige und oft frustrierende Reise dar. Durchschnittlich fünf Jahre dauert es, bis Betroffene eine genaue Diagnose erhalten. Diese sogenannte ‘diagnostic odyssey’ könnte jedoch bald der Vergangenheit angehören, dank eines neuen KI-Tools namens ‘GestaltMatcher’, das am Universitätsklinikum Bonn entwickelt wurde.

Das Tool analysiert medizinische Bilddaten und erkennt subtile Auffälligkeiten in den Gesichtern von Patienten, die auf seltene genetische Erkrankungen hinweisen könnten. Diese Methode könnte die Zeit bis zur Diagnose erheblich verkürzen und den Patienten eine schnellere Behandlung ermöglichen. Adele Ruder, eine Forscherin am Institut für Genomische Statistik und Bioinformatik, betont die Bedeutung dieser Technologie, insbesondere da über 30 Millionen Menschen in Europa von seltenen Erkrankungen betroffen sind.

Ein bekanntes Beispiel für eine genetische Erkrankung mit charakteristischen Gesichtszügen ist das Down-Syndrom. Doch viele andere seltene Erkrankungen, wie das Alagille-Syndrom, weisen weniger offensichtliche Merkmale auf. Hier kann die KI helfen, indem sie Gesichtszüge wie eine breite Stirn oder tief liegende Augen analysiert und mit einer umfangreichen Datenbank abgleicht, die fast 13.000 Fallberichte enthält.

Die Datenbank, die von Medizinern und Forschern weltweit gepflegt wird, nutzt Fotos von Patienten mit gesicherten Diagnosen, um die KI zu trainieren. Bei Verdachtsfällen können Ärzte ein Bild ihres Patienten hochladen und erhalten Hinweise auf mögliche Erkrankungen. Dies ermöglicht es, gezielte genetische Tests durchzuführen und die Diagnose zu bestätigen.

Ein entscheidender Aspekt der Technologie ist die Vielfalt der gesammelten Daten. Um Verzerrungen zu vermeiden, wird darauf geachtet, Bildmaterial aus verschiedenen Regionen und Altersgruppen zu integrieren. Dies ist besonders wichtig, da viele Symptome im Kindesalter auftreten. Vor dem Start der Datenbank wurde das Projekt von einer Ethikkommission geprüft, um sicherzustellen, dass alle datenschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt werden.

Adele Ruder spielt eine zentrale Rolle dabei, das Projekt in die medizinische Praxis zu integrieren. Sie präsentiert ‘GestaltMatcher’ auf Konferenzen und hält Vorträge in Kliniken und Laboren, um das Bewusstsein für die Möglichkeiten der KI in der Diagnostik zu schärfen. Ihr Ziel ist es, die Technologie in der medizinischen Regelversorgung zu etablieren und eine Studie zu initiieren, die den Einsatz der KI bei U-Untersuchungen untersucht.

Die Entwicklung von ‘GestaltMatcher’ zeigt, wie Künstliche Intelligenz die medizinische Diagnostik revolutionieren kann. Durch die Kombination von Bildanalyse und genetischen Tests könnte die Zeit bis zur Diagnose seltener Erkrankungen erheblich verkürzt werden, was den Patienten eine schnellere und gezieltere Behandlung ermöglicht.

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KI-gestützte Gesichtsanalyse revolutioniert Diagnose seltener Krankheiten
KI-gestützte Gesichtsanalyse revolutioniert Diagnose seltener Krankheiten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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