MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Wendung der digitalen Kreativität hat eine neue Studie gezeigt, dass KI-generierte Memes im Durchschnitt humorvoller und kreativer sind als ihre menschlichen Pendants.
Die jüngste Forschung, die auf der Internationalen Konferenz für Intelligente Benutzeroberflächen 2025 vorgestellt werden soll, hat die humoristische Leistung von KI und Menschen bei der Meme-Erstellung untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass KI-generierte Meme im Durchschnitt besser abschneiden, was Humor, Kreativität und Teilbarkeit betrifft. Trotz dieser Ergebnisse bleibt die menschliche Kreativität entscheidend für besonders herausragende Beispiele.
Der Wharton-Professor Ethan Mollick, der die Studie überprüfte, erklärte auf Bluesky, dass der sogenannte Meme-Turing-Test bestanden sei. Dieser Test, der ursprünglich von Alan Turing vorgeschlagen wurde, soll feststellen, ob Menschen zwischen von KI und von Menschen erstellten Inhalten unterscheiden können. Doch die Studie zeigt, dass es noch zu früh ist, die Maschinen zu krönen, da menschliche Kreativität nach wie vor für tiefere Verbindungen unerlässlich ist.
Die internationale Forschungsgruppe, bestehend aus Wissenschaftlern der KTH Royal Institute of Technology in Schweden, der LMU München und der TU Darmstadt, führte drei Testszenarien durch, um die Qualität der Meme-Erstellung zu vergleichen. Dabei traten Menschen allein, Menschen in Zusammenarbeit mit großen Sprachmodellen (LLMs) wie OpenAI’s GPT-4o und vollständig von GPT-4o generierte Memes gegeneinander an.
Die Forscher untersuchten Meme-Untertitel in drei vertrauten Kategorien: Arbeit, Essen und Sport. Dabei stellten sie fest, dass der Kontext die Effektivität des Meme-Humors beeinflusst, unabhängig davon, ob er von Menschen oder KI erstellt wurde. Interessanterweise wurden Memes über Arbeit als humorvoller und teilbarer bewertet als solche über Essen oder Sport.
Obwohl KI-Modelle im Durchschnitt besser abschnitten, zeigten die besten individuellen Memes, dass Menschen die lustigsten Beispiele kreierten und menschlich-KI-Kollaborationen die kreativsten und teilbarsten Memes hervorbrachten. Dies deutet darauf hin, dass KI-Modelle zwar konsistent ansprechende Memes produzieren, Menschen jedoch nach wie vor die außergewöhnlichsten Einzelbeispiele schaffen.
Die Studie ergab auch, dass Teilnehmer, die KI-Unterstützung nutzten, deutlich mehr Meme-Ideen generierten und den Prozess als einfacher und weniger aufwendig beschrieben. Trotz dieses Produktivitätsschubs bewerteten die Teilnehmer die von Menschen allein erstellten Memes im Durchschnitt höher als die kollaborativen. Dies zeigt, dass die erhöhte Produktivität von Mensch-KI-Teams nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen führt, sondern lediglich zu mehr Ergebnissen.
Die Forscher führen die starke durchschnittliche Leistung der KI-Modelle auf deren Training mit großen Mengen an Internetdaten zurück, was es ihnen ermöglicht, weit verbreitete Humor-Muster zu identifizieren. Menschlich erstellte Memes hingegen spiegeln oft persönlichere Erfahrungen wider, die gelegentlich besonders lustige Inhalte hervorbringen, aber insgesamt zu niedrigeren Durchschnittswerten führen.
Die Studie weist jedoch auch auf einige Einschränkungen hin. Die Meme-Untertitel-Erstellungssitzungen waren relativ kurz, und die Teilnehmer nutzten nicht immer die kollaborativen Fähigkeiten der KI-Tools vollständig aus. Zukünftige Forschungen könnten untersuchen, ob eine längere Nutzung von KI-Tools und bessere Eingabeaufforderungen die menschlich-KI-Kreativkollaborationen weiter verbessern könnten.
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