MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt ist allgegenwärtig. Besonders im Bereich der IT-Sicherheit stellt sich die Frage, ob KI die Rolle von Pentestern ersetzen könnte. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild.

Die Angst, dass Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze verdrängt, ist nicht neu. Bereits 2017 prognostizierte ein Bericht, dass bis 2030 Millionen von Arbeitsplätzen durch Automatisierung gefährdet sein könnten. Doch aktuelle Einschätzungen sind optimistischer: Die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze wurde deutlich nach unten korrigiert, während gleichzeitig neue Berufsfelder entstehen. Im Bereich des Pentestings zeigt sich, dass KI eher als Unterstützung denn als Bedrohung wahrgenommen werden sollte.

Ein wesentlicher Aspekt, der Pentesting von automatisierten Tools unterscheidet, ist das menschliche Element. KI kann zwar Aufgaben wie das Scannen von Netzwerken und das Erkennen von Schwachstellen automatisieren, doch die kreative Problemlösung und das tiefgehende Verständnis von Systemen bleiben den Menschen vorbehalten. Die Cloud Security Alliance betont, dass KI als Verstärker für Pentester dient, anstatt sie zu ersetzen.

Interessanterweise senkt KI die Einstiegshürden für weniger erfahrene Tester, die sogenannten Skriptkiddies. Durch KI-gestützte Tools können auch sie komplexere Tests durchführen, ohne tiefgehende technische Kenntnisse zu besitzen. Dies ermöglicht es, dass alle Tester, unabhängig von ihrem Erfahrungsgrad, sich auf anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren können, was letztlich die Sicherheit erhöht.

Für erfahrene Pentester bietet die Automatisierung durch KI die Möglichkeit, sich auf höherwertige Aufgaben zu konzentrieren. Während KI die Erkennung von Schwachstellen automatisiert, können Pentester ihre Energie auf die Entwicklung einzigartiger Exploits und die Durchführung fortgeschrittener Red-Team-Übungen richten. Diese Aufgaben erfordern ein tiefes Verständnis menschlichen Verhaltens und geschäftlicher Logik, das KI derzeit nicht leisten kann.

Auch im Bereich des Social Engineering zeigt sich der Einfluss von KI. Die Technologie ermöglicht realistischere Phishing-Simulationen und Trainingsübungen, indem sie menschliches Verhalten analysiert und glaubwürdigere Angriffe entwickelt. Dies verbessert die Vorbereitung von Unternehmen auf reale Bedrohungen und bietet Pentestern die Möglichkeit, ihre Techniken kontinuierlich zu verfeinern.

Die Geschwindigkeit und Präzision, die KI in den Pentesting-Prozess bringt, sind bemerkenswert. Von der Informationsbeschaffung über die Bedrohungsmodellierung bis hin zur Entwicklung von Exploits – KI beschleunigt viele Schritte und ermöglicht es Pentestern, sich auf die kritischsten Schwachstellen zu konzentrieren. Dies führt zu effizienteren und effektiveren Sicherheitsüberprüfungen.

Die Zukunft des Pentestings wird wahrscheinlich eine enge Zusammenarbeit zwischen KI und menschlicher Expertise beinhalten. KI kann als Assistent fungieren, der Analysen durchführt, Berichte erstellt und nächste Schritte empfiehlt. Diese Synergie wird Pentestern helfen, ihre Arbeit schneller, effizienter und effektiver zu gestalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI nicht die Arbeit von Pentestern übernimmt, sondern sie bereichert. Indem sie monotone Aufgaben automatisiert, ermöglicht sie es den Testern, sich auf die spannenden und herausfordernden Aspekte ihrer Arbeit zu konzentrieren. Diejenigen, die KI als Werkzeug zur Verbesserung ihrer Arbeit nutzen, werden in der sich ständig verändernden Cybersecurity-Landschaft wettbewerbsfähiger sein.

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KI: Eine Bereicherung für Pentester, keine Bedrohung
KI: Eine Bereicherung für Pentester, keine Bedrohung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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