MÜNCHEN (IT BOLTWISE) -Forscher glauben, dass das Verständnis des „neuralen Codes“ des menschlichen Gehirns der Schlüssel zur Entwicklung einer KI sein könnte, die menschliche Fähigkeiten übertrifft.
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Die Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz (KI), die menschliche Fähigkeiten übertrifft, könnte in greifbare Nähe rücken, sobald Wissenschaftler den sogenannten „neuralen Code“ entschlüsseln. Diese Einschätzung vertritt ein renommierter KI-Technologieanalyst in einer kürzlich veröffentlichten Studie.
Eitan Michael Azoff, ein Experte für KI-Analysen, glaubt, dass der Mensch in der Lage sein wird, eine künstliche Intelligenz zu entwickeln, die in Bezug auf Kapazität und Geschwindigkeit weit über die Fähigkeiten des menschlichen Gehirns hinausgeht. Der Schlüssel zu diesem Sprung liegt in der Entschlüsselung des „neuronalen Codes“. Dieser Code beschreibt, wie das menschliche Gehirn sensorische Informationen verarbeitet und kognitive Aufgaben wie Denken, Lernen, Problemlösung und innere Visualisierung ausführt.
Azoff argumentiert, dass das Verständnis dieses Codes dazu führen wird, dass wir schnellere und leistungsfähigere künstliche Gehirne konstruieren können. Ein wesentlicher Schritt in Richtung einer „menschlichen KI“ ist laut Azoff die Emulation von Bewusstsein in Computern.
Computer können Bewusstsein simulieren
Die Wissenschaft unterscheidet verschiedene Arten von Bewusstsein und erkennt sogar bei einfacheren Lebewesen wie Bienen ein gewisses Maß an Bewusstsein an. Hierbei handelt es sich meist um ein Bewusstsein ohne Selbstwahrnehmung – vergleichbar mit dem Zustand, in dem Menschen völlig in einer Aufgabe versunken sind, also „im Flow“ sind.
Azoff glaubt, dass eine Computersimulation ein virtuelles Gehirn erschaffen kann, das als erster Schritt Bewusstsein ohne Selbstwahrnehmung emuliert. Diese Form des Bewusstseins könnte künstlicher Intelligenz helfen, Handlungen zu planen, Ereignisse vorherzusagen und relevante Erfahrungen aus der Vergangenheit abzurufen.
Ein weiterer Schlüssel zur Entschlüsselung des Bewusstseins liegt im visuellen Denken. Aktuelle KI-Systeme „denken“ nicht visuell; sie basieren auf „Large Language Models“ (LLMs). Da das visuelle Denken in der Evolution des Menschen der Sprache vorausging, sieht Azoff im Verständnis des visuellen Denkens und der Modellierung visueller Prozesse einen entscheidenden Baustein für eine menschenähnliche KI.
Azoff sagt: „Sobald wir den neuronalen Code entschlüsseln, werden wir schnellere und überlegene Gehirne mit größerer Kapazität und unterstützender Technologie konstruieren, die das menschliche Gehirn übertreffen werden. Zuerst werden wir die visuelle Verarbeitung modellieren, was uns die Emulation des visuellen Denkens ermöglicht. Ich spekuliere, dass sich aus dieser visuellen Simulation ein Bewusstsein im Flow-Zustand entwickeln wird. Ich glaube nicht, dass ein System lebendig sein muss, um Bewusstsein zu haben.“
Warnung vor Missbrauch der Technologie
Azoff warnt jedoch auch vor möglichen Gefahren und ruft dazu auf, die Technologie zu kontrollieren, um ihren Missbrauch zu verhindern: „Bis wir mehr Vertrauen in die Maschinen haben, die wir bauen, sollten wir sicherstellen, dass immer zwei Punkte eingehalten werden. Erstens muss der Mensch die alleinige Kontrolle über den Ausschalter behalten. Zweitens sollten wir KI-Systeme mit Sicherheitsregeln für das Verhalten ausstatten.“
Diese Warnungen sind ein Aufruf an die Gesellschaft, verantwortungsvoll mit den technologischen Möglichkeiten umzugehen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche Risiken zu minimieren.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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