Kauen von Holz steigert Gedächtnisleistung und Gehirn-Antioxidantien

SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Südkorea zeigt, dass das Kauen von Holz nicht nur die Nahrungsaufnahme erleichtert, sondern auch die Gedächtnisleistung und die antioxidative Abwehr des Gehirns verbessern kann.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift Frontiers in Systems Neuroscience wurde untersucht, wie das Kauen verschiedener Materialien das Gehirn beeinflusst. Die Forscher fanden heraus, dass das Kauen von Holz im Vergleich zu Kaugummi zu einem signifikanten Anstieg eines wichtigen Gehirn-Antioxidans namens Glutathion führte. Diese Entdeckung könnte weitreichende Auswirkungen auf die kognitive Gesundheit haben.

Frühere Forschungen haben bereits gezeigt, dass das Kauen die Gehirnaktivität und den Blutfluss beeinflussen kann. Dies ist von Bedeutung, da das Gehirn eine konstante Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen benötigt, die über den Blutfluss bereitgestellt werden. Menschen mit Kauproblemen neigen dazu, schlechtere kognitive Fähigkeiten zu zeigen, was die Bedeutung dieser neuen Erkenntnisse unterstreicht.

Ein zentraler Aspekt der Studie war die Untersuchung des oxidativen Stresses im Gehirn. Oxidativer Stress entsteht durch schädliche Moleküle, die die Gehirnzellen angreifen, und wird als wesentlicher Faktor für den Rückgang der Gehirnfunktion im Alter angesehen. Das Gehirn ist besonders anfällig für oxidativen Stress, da es viel Sauerstoff verbraucht und Fette enthält, die leicht geschädigt werden können. Antioxidantien wie Glutathion spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz des Gehirns.

Die Forscher rekrutierten 52 gesunde Universitätsstudenten in Südkorea und teilten sie in zwei Gruppen ein: eine Gruppe kaute Kaugummi, die andere kleine Holzstäbchen. Vor und nach dem Kauen wurde der Glutathion-Spiegel im Gehirn mittels Magnetresonanzspektroskopie gemessen, einer nicht-invasiven Methode zur Bestimmung der Konzentration verschiedener Chemikalien im Gehirn.

Die Ergebnisse zeigten, dass das Kauen von Holz zu einem signifikanten Anstieg des Glutathion-Spiegels im anterioren cingulären Cortex führte, einem Gehirnareal, das für kognitive Kontrolle und Denkprozesse wichtig ist. Interessanterweise zeigte die Gruppe, die Kaugummi kaute, keinen signifikanten Anstieg des Glutathion-Spiegels.

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der Anstieg des Glutathion-Spiegels in der Holz-Kaugruppe positiv mit den Ergebnissen von Gedächtnistests korrelierte. Teilnehmer, die einen größeren Anstieg des Glutathion-Spiegels nach dem Kauen von Holz zeigten, erzielten auch bessere Ergebnisse in Gedächtnisaufgaben.

Die Studie hat jedoch einige Einschränkungen. Die Teilnehmer waren alle junge, gesunde Universitätsstudenten, und es ist unklar, ob diese Ergebnisse auch auf ältere Erwachsene oder Menschen mit gesundheitlichen Problemen übertragbar sind. Zukünftige Studien sollten eine breitere Altersgruppe einbeziehen, um zu sehen, ob die Effekte des Kauens auf Glutathion und Kognition über die gesamte Lebensspanne konsistent sind.

Zusammenfassend zeigt die Studie, dass das Kauen von moderat harten Materialien wie Holz eine effektive Methode zur Erhöhung der Glutathion-Spiegel im Gehirn sein könnte, was wiederum die kognitive Funktion verbessern könnte. Diese Erkenntnisse könnten neue Wege zur Förderung der Gehirngesundheit eröffnen, insbesondere in einer Zeit, in der es keine etablierten Praktiken zur Erhöhung der Glutathion-Spiegel im Gehirn gibt.

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