Kanadischer Dollar zeigt leichte Erholung trotz politischer Unsicherheiten

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der kanadische Dollar hat sich nach der Veröffentlichung positiver US-Inflationsdaten leicht erholt, obwohl die politische Lage in Kanada weiterhin angespannt bleibt.

Der kanadische Dollar, oft als ‘Loonie’ bezeichnet, hat sich kürzlich gegenüber dem US-Dollar leicht erholt. Diese Entwicklung folgte auf die Veröffentlichung positiver US-Inflationsdaten, die den Markt beeinflussten. Trotz dieser Erholung bleibt die Situation für den kanadischen Dollar angespannt, insbesondere nach dem überraschenden Rücktritt der kanadischen Finanzministerin Chrystia Freeland. Diese politische Unsicherheit hat die Stabilität der kanadischen Regierung in Frage gestellt.

Die jüngsten US-Inflationszahlen haben den Markt positiv überrascht und dem kanadischen Dollar eine Atempause verschafft. Der Kurs des kanadischen Dollars stieg um 0,3 % und notierte bei 1,4350 gegenüber dem US-Dollar, was 69,69 US-Cents entspricht. Dies markiert eine Erholung, nachdem der Dollar am Vortag den schwächsten Stand seit fast fünf Jahren erreicht hatte. Dennoch verzeichnete die Währung im Wochenverlauf einen Rückgang von 0,8 %, was den vierten Wochenverlust in Folge darstellt.

Shaun Osborne, leitender Währungsstratege bei Scotiabank, beschreibt die Lage als herausfordernd. Die robusten US-Wirtschaftsdaten und die restriktive Haltung der US-Notenbank haben den US-Dollar gestärkt, was eine Umkehr des Trends für den kanadischen Dollar erschwert. Die Fed hat kürzlich angedeutet, das Tempo der Zinssenkungen zu reduzieren, was zusätzliche Unsicherheit in den Markt bringt.

Der Rücktritt von Chrystia Freeland hat Bedenken hinsichtlich der Stabilität der kanadischen Regierung ausgelöst. Premierminister Justin Trudeau steht vor der Möglichkeit, seine Macht zu verlieren, da ein wichtiger Verbündeter Schritte unternimmt, um die Minderheitsregierung der Liberalen zu stürzen und Neuwahlen auszulösen. Diese politische Unsicherheit könnte den kanadischen Dollar weiter unter Druck setzen.

Auch die kanadischen Einzelhandelsumsätze haben sich im Oktober mit einem Wachstum von 0,6 % positiv entwickelt, während eine vorläufige Schätzung für November stagnierende Umsätze zeigt. Gleichzeitig sanken die kanadischen Anleiherenditen im Einklang mit den Bewegungen bei US-Staatsanleihen. Die Rendite der 10-jährigen Anleihen fiel um 7,8 Basispunkte auf 3,269 %.

Die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Kanada und den USA werden weiterhin genau beobachtet, da sie entscheidend für die zukünftige Entwicklung des kanadischen Dollars sind. Experten erwarten, dass die Unsicherheiten auf beiden Seiten der Grenze die Währungsmärkte in den kommenden Wochen weiter beeinflussen werden.