OTTAWA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Wendung ist die Inflationsrate in Kanada im November auf 1,9 % gesunken, was die Erwartungen der Analysten übertraf und die geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Canada beeinflussen könnte.
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Die jüngsten Daten zur Inflation in Kanada haben für Überraschung gesorgt. Trotz eines stabilen Verbraucherpreisindex fiel die jährliche Inflationsrate im November unerwartet auf 1,9 %. Analysten hatten erwartet, dass die Inflation auf dem Niveau von 2 % verharren würde, was die aktuelle Entwicklung umso bemerkenswerter macht. Diese Verlangsamung der Preisentwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf die geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Canada haben.
Während die Gesamtinflation rückläufig ist, bleibt die Kerninflation robust. Die von der Zentralbank bevorzugten Kerninflationsmaße, CPI-median und CPI-trim, verharrten bei 2,6 % bzw. 2,7 %. Diese Stabilität in der Kerninflation stellt eine Herausforderung für die Bank of Canada dar, die in der Vergangenheit betont hat, dass eine Lockerung der Zinsen entscheidend sei, um die Wirtschaft zu stützen.
Die Bank of Canada hat in den letzten Monaten die Zinsen um insgesamt 175 Basispunkte gesenkt, um die Kreditkosten zu reduzieren und die Inflation in den Zielkorridor von 1-3 % zu bringen. Diese Maßnahmen haben geholfen, den Anstieg der Verbraucherpreise einzudämmen. Dennoch bleibt die Frage, ob weitere Zinssenkungen notwendig sind, um die hartnäckigen Kerntrends zu beeinflussen.
Ein weiterer Faktor, der zur Senkung der headline inflation beigetragen hat, sind die Preise für Pauschalreisen, die im November weniger stark sanken als im Oktober. Auch die Black Friday-Rabatte der Einzelhändler haben zu einem Rückgang der Inflationszahlen geführt. Gleichzeitig setzt sich der Rückgang der Inflation der Hypothekenzinsen fort, der nun seit 15 Monaten anhält.
Die Bank of Canada wird bei ihrem nächsten Zinsentscheid im Januar auf zwei Inflationsberichte zurückgreifen können, um die zukünftige Geldpolitik zu bestimmen. An den Devisenmärkten wird eine 55-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Senkung von 25 Basispunkten erwartet, was die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Inflation widerspiegelt.
Der kanadische Dollar zeigte sich gegenüber dem US-Dollar schwächer, was auf die jüngsten Inflationsdaten zurückzuführen ist. Besonders die höheren Hotelpreise, die mit mehreren hochkarätigen Konzerten zusammenfielen, haben die headline inflation beeinflusst. Die Mietpreise stiegen im November um 7,7 %, was ebenfalls zur Diskussion über die zukünftige Zinspolitik beiträgt.
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