LOS ANGELES / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein dramatischer Fall von Fahrlässigkeit bei der Handhabung heißer Getränke hat zu einer beispiellosen Entschädigung geführt.

Ein kalifornischer Lieferfahrer hat in einem aufsehenerregenden Gerichtsverfahren gegen Starbucks 50 Millionen Dollar zugesprochen bekommen. Der Fall dreht sich um Michael Garcia, der schwere Verbrennungen erlitt, als ihm ein heißer Tee in den Schoß fiel. Die Jury befand, dass Starbucks in der Handhabung des Getränks fahrlässig war, was zu Garcias dauerhafter Entstellung führte.

Garcia, der als Postmates-Lieferfahrer arbeitete, erlitt am 8. Februar 2020 schwere Verbrennungen dritten Grades an seinem Penis, seiner Leiste und seinen inneren Oberschenkeln. Der Vorfall ereignete sich, als er an einem Starbucks-Drive-Thru in Los Angeles drei heiße Tees abholte. Ein Becher fiel aus dem Pappträger direkt in seinen Schoß, wobei der Deckel absprang und das heiße Getränk verschüttete.

Sein Anwalt, Nick Rowley, erklärte, dass Garcias Leben durch diesen Unfall für immer verändert wurde. Trotz der hohen Entschädigungssumme könne kein Geldbetrag den erlittenen Schaden rückgängig machen. Die Entscheidung der Jury sei jedoch ein wichtiger Schritt, um Starbucks für die Missachtung der Kundensicherheit zur Verantwortung zu ziehen.

Starbucks hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Das Unternehmen betonte, dass es stets die höchsten Sicherheitsstandards in seinen Filialen einhalte und die Entscheidung der Jury nicht akzeptiere. Man empfinde Mitgefühl für Garcia, halte die zugesprochene Summe jedoch für übertrieben.

Der Fall erinnert an den berühmten McDonald’s-Kaffee-Prozess von 1992, bei dem die 79-jährige Stella Liebeck ebenfalls schwere Verbrennungen erlitt. Liebecks Fall wurde oft als frivol abgetan, doch die Beweise zeigten, dass McDonald’s Kaffee deutlich heißer war als der anderer Restaurants. Trotz zahlreicher Beschwerden änderte das Unternehmen seine Praxis nicht.

Garcias Anwälte argumentierten, dass der Starbucks-Mitarbeiter den Tee nicht ordnungsgemäß im Träger gesichert habe. Videoaufnahmen zeigten den Moment, in dem der Tee verschüttet wurde. Garcia musste sich zwei Hauttransplantationen unterziehen und leidet weiterhin unter Schmerzen bei jeder Reibung in dem betroffenen Bereich.

Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf die Verantwortung von Unternehmen im Umgang mit heißen Getränken und die Notwendigkeit, die Sicherheit der Kunden zu gewährleisten. Die Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben und Unternehmen dazu zwingen, ihre Sicherheitsprotokolle zu überdenken.

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Kalifornischer Lieferfahrer erhält 50 Millionen Dollar nach schwerem Verbrennungsunfall bei Starbucks
Kalifornischer Lieferfahrer erhält 50 Millionen Dollar nach schwerem Verbrennungsunfall bei Starbucks (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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