ABIDJAN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Kakaomarkt steht derzeit im Fokus der Rohstoffhändler, da die Preise nahe der Marke von 8.000 US-Dollar pro Tonne verharren. Die jüngsten Entwicklungen in der Produktion und Nachfrage werfen Fragen über die zukünftige Preisentwicklung auf.
Die Kakaopreise haben sich in den letzten Monaten stabilisiert und bewegen sich um die Marke von 8.000 US-Dollar pro Tonne. Diese Stabilität ist jedoch trügerisch, da sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite des Marktes mit Unsicherheiten behaftet sind. Die jüngst begonnene Zwischenernte in Côte d’Ivoire wird erst später im Jahr auf den Markt kommen, was die aktuelle Versorgungslage beeinflusst. Derzeit wird der Markt hauptsächlich mit Kakao aus der Haupternte beliefert, der bereits verarbeitet wurde.
Die Kakaolieferungen in ivorischen Häfen sind im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 % auf 1,45 Millionen Tonnen gestiegen. Dieser Anstieg folgt auf ein enttäuschendes Vorjahr, was die Erwartungen an die kommende Ernte dämpft. Ein Angebotsüberschuss von 35 % im Dezember deutet darauf hin, dass die Ernten weniger robust ausfielen als erwartet. Die Internationale Kakao-Organisation (ICCO) prognostizierte ursprünglich einen weltweiten Produktionsanstieg von etwa 8 % auf 4,84 Millionen Tonnen, was jedoch möglicherweise nicht erreicht wird.
Auf der Nachfrageseite zeigt sich ein differenziertes Bild. Die Lagerbestände sind stark dezimiert, was darauf hindeutet, dass die günstigeren Vorräte aus der Vergangenheit zur Neige gehen. Trotz eines leichten Nachfragerückgangs, der sich in Anpassungen des Kakaogehalts in Produkten widerspiegelt, bleibt die Nachfrage relativ stabil. Die Verarbeitungsdaten für Europa im ersten Quartal zeigten einen Rückgang von 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr, was besser als der erwartete Rückgang von 5 % war. In Asien betrug der Rückgang 3,4 %, ebenfalls weniger als erwartet.
Angesichts der Möglichkeit, dass die Produktion hinter den Erwartungen zurückbleibt und die Nachfrage widerstandsfähiger ist, könnte der erwartete Angebotsüberschuss geringer ausfallen. Frühere Prognosen gingen von einem ausgeglichenen Markt aus, und es ist wahrscheinlich, dass dieses Szenario bald wieder aktuell wird. Die aktuellen Kakaopreise sind für Verarbeiter im Vergleich zu vor einigen Monaten wieder akzeptabler.
Der derzeitige Angebotsüberschuss wird auf 142.000 Tonnen geschätzt, doch die ICCO wird diese Prognosen voraussichtlich nach unten korrigieren. Die Börsenbestände verzeichnen eine saisonale Erholung, was angesichts der historischen Muster nicht ungewöhnlich ist. Ein anhaltender starker Anstieg der Bestände bis Mai und Anfang Juni könnte jedoch auf einen echten Nachfragerückgang hindeuten.
Der Markt bleibt außergewöhnlich illiquide, was sich an den geringen Long- und Short-Positionen an der New Yorker Börse zeigt. In diesem Jahr kam es zu einem weiteren deutlichen Rückgang der Positionen, was auf die Besorgnis der Spekulanten hinsichtlich möglicher Versorgungsengpässe hindeutet. Sollte die jährliche Veränderung der offenen Positionen als Frühindikator für die jährliche Preisentwicklung dienen, ist in den kommenden Monaten mit einer begrenzten Preisvolatilität zu rechnen.
Die mangelnde Liquidität an den Märkten lässt darauf schließen, dass sich die Preise in den kommenden Monaten konsolidieren dürften. Die Marke von 7.000 USD pro Tonne stellt eine starke technische Unterstützung dar, während 8.000 USD derzeit von den Käufern verteidigt wird. Interessanterweise ist die Terminkurve nun deutlich flacher als vor einem Jahr, was jedoch nicht allein auf einen Rückgang der kurzfristigen Kontrakte zurückzuführen ist.
Auf dem Chart zeichnet sich innerhalb der Spanne von 7.700 bis 8.000 US-Dollar pro Tonne eine mögliche Saucer-Bottom-Formation ab. Sollte die Ernte zur Saisonmitte tatsächlich enttäuschend ausfallen, könnte der Preis versuchen, das jüngste lokale Hoch von über 9.000 US-Dollar pro Tonne zu erreichen. Ein starker Widerstand liegt bei 10.000 USD pro Tonne.
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