BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Schokoladenliebhaber in Deutschland müssen sich auf höhere Preise und kleinere Portionen einstellen. Die Kakao-Krise in Westafrika, ausgelöst durch klimatische Herausforderungen und wirtschaftliche Missstände, hat zu einem drastischen Anstieg der Kakaopreise geführt. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf die Schokoladenindustrie und die Verbraucher.
Die Schokoladenindustrie steht vor einer beispiellosen Herausforderung: Die Preise für Kakao, die Hauptzutat in Schokolade, haben auf dem Weltmarkt Rekordhöhen erreicht. Dies führt dazu, dass Verbraucher in Deutschland und weltweit mehr für weniger Schokolade zahlen müssen. Der beliebte Goldhase von Lindt kostet erstmals über vier Euro, und auch andere Schokoladenprodukte sind deutlich teurer geworden.
Die Ursachen für diese Preissteigerungen sind vielfältig. In Westafrika, wo etwa drei Viertel des weltweiten Kakaos produziert werden, haben klimatische Veränderungen und Misswirtschaft zu einem drastischen Rückgang der Ernte geführt. Ghana, einer der größten Kakaoproduzenten, verzeichnete im Jahr 2024 die schlechteste Ernte seit zwei Jahrzehnten. Auch die Elfenbeinküste meldete erhebliche Rückgänge.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind in der Region deutlich spürbar. Extreme Wetterbedingungen, wie unregelmäßige Regenfälle und Schädlinge, haben die Kakaoproduktion erheblich beeinträchtigt. Experten warnen, dass Westafrika in den nächsten Jahrzehnten möglicherweise gar keinen Kakao mehr produzieren könnte, wenn sich die klimatischen Bedingungen weiter verschlechtern.
Für die Kakaobauern in Ghana und der Elfenbeinküste ist die Situation besonders prekär. Trotz der hohen Preise auf dem Weltmarkt erhalten sie nur einen Bruchteil des Erlöses. Eine Studie von Oxfam zeigt, dass die Bauern weniger als die Hälfte dessen verdienen, was sie zum Überleben benötigen. Die Kakaobehörde in Ghana kauft die Bohnen zu einem festen Preis, der weit unter dem aktuellen Marktpreis liegt.
Um die Situation zu verbessern, investieren einige Unternehmen in Nachhaltigkeitsprogramme. Die NGO Rainforest Alliance arbeitet mit einem Drittel der Kakaobauern in Ghana zusammen, um die Erträge zu steigern und die Umweltbelastung zu reduzieren. Diese Programme sind jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, solange die grundlegenden wirtschaftlichen Ungleichheiten bestehen bleiben.
Für die Verbraucher bedeutet dies, dass sie sich auf weniger Schokolade oder Schokolade mit geringerem Kakaoanteil einstellen müssen. Einige Hersteller experimentieren bereits mit Alternativen zur Kakaobutter, um die Kosten zu senken. Dennoch betonen viele Chocolatiers, dass sie an der Qualität ihrer Produkte festhalten wollen, trotz des Kostendrucks.
Die Zukunft der Schokoladenindustrie hängt stark von der Entwicklung in Westafrika ab. Da rund 80 Prozent des in Deutschland konsumierten Kakaos aus dieser Region stammen, ist ein Wechsel der Hauptlieferanten kurzfristig kaum realisierbar. Die EU-Entwaldungsverordnung schränkt zudem die Neupflanzung von Kakao in neuen Anbaugebieten ein.
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